Michelangelo Gedichte und Briefe
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Michelangelo hat fast nur Persönlichkeitsgedichte geschrieben. Was er in jenem Madrigal über sein bildnerisches Schaffen aussprach, Mich deucht, stets bilde ich mich, Und meine doch ihr Antlitz zu gestalten, hätte er auch von seinem Dichten, er mehr als irgend einer sagen können. Mit wenig Ausnahmen erzählen seine Verse, auch wenn er von anderen spricht, nur von seinem Empfinden, seinem Kämpfen, von den Werten und Idealen, die er suchte und in den geliebten Menschen verkörpert sah. Er war, zumal in reiferem Alter, stets mit sich allein, stets ein Mensch, der einsam mit der eigenen Seele zu ringen, sein edleres Selbst gegen Leidenschaften zu behaupten hatte, deren Wucht seine Schöpfungen ahnen lassen; und so liessen ihn die Spannungen in seinem Innern nicht zur Ruhe dessen kommen, der ein Geschautes schildert.