Blutbuch
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- 20,99 €
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Beschreibung des Verlags
Die Erzählfigur in ›Blutbuch‹ identifiziert sich weder als Mann noch als Frau. Aufgewachsen in einem Schweizer Vorort, lebt sie nun in Zürich, ist den engen Strukturen der Herkunft entkommen und fühlt sich im nonbinären Körper und in der eigenen Sexualität wohl. Doch dann erkrankt die Großmutter an Demenz, und das Ich beginnt, sich mit der Vergangenheit auseinanderzusetzen: Warum sind da nur bruchstückhafte Erinnerungen an die eigene Kindheit? Wieso vermag sich die Großmutter kaum von ihrer früh verstorbenen Schwester abzugrenzen? Und was geschah mit der Großtante, die als junge Frau verschwand? Die Erzählfigur stemmt sich gegen die Schweigekultur der Mütter und forscht nach der nicht tradierten weiblichen Blutslinie.
Dieser Roman ist ein stilistisch und formal einzigartiger Befreiungsakt von den Dingen, die wir ungefragt weitertragen: Geschlechter, Traumata, Klassenzugehörigkeiten. Kim de l'Horizon macht sich auf die Suche nach anderen Arten von Wissen und Überlieferung, Erzählen und Ichwerdung, unterspült dabei die linearen Formen der Familienerzählung und nähert sich einer flüssigen und strömenden Art des Schreibens, die nicht festlegt, sondern öffnet.
APPLE BOOKS-REZENSION
Mutig, verspielt, eindringlich, neugierig und lustvoll: Kim de l’Horizont lädt uns ein auf das Abenteuer der Ich-Werdung. Abenteuerlich ist nicht nur die Spurensuche der non-binären Erzählfigur. Auch die Sprache – fließend, schlängelnd, tastend – weitet den Blick für die nicht selten von Zweifeln, Verunsicherung und Traumata geprägte Identitätsfindung queerer Personen. Ein durch und durch gelungenes Experiment: gesellschaftlich, persönlich, literarisch.