Debatten über die Nation in Tschechien - Versuch eines soziologischen Profils Debatten über die Nation in Tschechien - Versuch eines soziologischen Profils

Debatten über die Nation in Tschechien - Versuch eines soziologischen Profils

    • $46.99
    • $46.99

Publisher Description

Die Diskussion in den Sozialwissenschaften um kollektive Identitäten hat seit dem Fall der Berliner Mauer scheinbar an Intensität und Ausmaß gewonnen. Der Fokus richtet sich darauf, kollektive Identitätsbildungsprozesse besser zu verstehen und Erklärungen für sogenannte ‚Ethnic Revivals’ zu finden. Das Phänomen Nationalismus wurde unter dem Mantel des Kalten Krieges und vielleicht auch über die Scham der Verbrechen während des Zweiten Weltkrieges mehr oder weniger öffentlich totgeschwiegen (McCrone 1998, S.2). Eine schockartige Wirkung hatten dann die Vorgänge in den post-sozialistischen Ländern, das klassische Beispiel ist das ehemalige Jugoslawien, als sich Konfliktlinien zwischen einzelnen ethnischen Gruppen und kollektiven Identitäten ergaben, deren teilweise blutige Absteckung vor allen Dingen in Westeuropa nicht unbedingt so erwartet wurde. Auf der Suche nach Verständnis und Aufklärung für die gesellschaftlichen Transformations- und Identitätsbildungsprozesse ist klar geworden, dass bisherige Theorien auch um die gesellschaftliche Erfahrung der sozialistischen Erziehung und Sozialisation in den jeweiligen Staaten erweitert werden müssen. Alte Muster kollektiver Identitäten, welche in den sozialistischen Nationalstaaten auf verschiedene Weise unterdrückt und verzerrt erlebt und wahrgenommen wurden, treffen auf die Überbleibsel der kosmoplitischen sozialistischen Identitäten und Sozialstrukturen, und entwickeln mit ihnen zusammen ihre Wirkung in einer Welt der Globalisierung und neuen Wettbewerbs zwischen den Nationalstaaten. Die heutige Tschechische Republik, die jahrzehntelang zusammen mit der Slowakei einen gemeinsamen Staat bildete, ist in ihrer jetzigen Form noch keine zwanzig Jahre alt. Die Tschechen und die Slowaken haben sich institutionell voneinander getrennt, vielleicht auch deshalb, weil die tschechische Kultur im tschechoslowakischen Bündnis immer dominiert hatte (Znoj 1997, S.261). Um mehr über Identitätsbildungsvorgänge an einem konkreten Beispiel zu erfahren, widmet sich meine Arbeit dem Versuch, Debatten zur tschechischen Nation in ein soziologisches Profil zu fassen. Die Arbeit ist dazu in zwei größere Teile aufgeteilt.

GENRE
Non-Fiction
RELEASED
2008
24 November
LANGUAGE
DE
German
LENGTH
104
Pages
PUBLISHER
GRIN Verlag
SELLER
GRIN Verlag GmbH
SIZE
1.1
MB

More Books by Jan Fischer

Die Tiere sind unruhig Die Tiere sind unruhig
2014
Analyse eines publizistischen Textes Analyse eines publizistischen Textes
2007
Handbuch Studentisches Gesundheitsmanagement - Perspektiven, Impulse und Praxiseinblicke Handbuch Studentisches Gesundheitsmanagement - Perspektiven, Impulse und Praxiseinblicke
2023
Wortbildung bei Verben - Aspekt und Aktionsart Wortbildung bei Verben - Aspekt und Aktionsart
2007
Ethnic Revival und die Bedeutung der Religion Ethnic Revival und die Bedeutung der Religion
2007
Bahnhof Bahnhof
2018