Kurzanalyse J.S. Bach: Inventio I in C-Dur (BWV 772) Kurzanalyse J.S. Bach: Inventio I in C-Dur (BWV 772)

Kurzanalyse J.S. Bach: Inventio I in C-Dur (BWV 772‪)‬

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Es ist sinnvoll, die vorliegende Invention in 3 Abschnitte zu unterteilen, da insgesamt drei Kadenzen zu erkennen sind:
Takt 6: Kadenz in G-Dur Takt 14: Kadenz in a-Moll Takt 21: Kadenz in C-Dur.
Benutzt man als Einteilungskriterium diese Kadenzen, die übrigens alle vollkommene Ganzschlüsse sind, entstehen folglich drei Abschnitte, die sechs, acht und nochmals acht Takte lang sind.

Oberstimme:

Hier liegt das allgemeine Hauptgewicht dieses Stückes. Dieser Abschnitt beginnt in C-Dur mit dem Einfall (inventio, Motiv a). Das Anfangsmotiv beinhaltet alle Töne von C-Dur vom Grundton bis zur Quinte und bildet das Ausgangsmaterial für das ganze Stück, durch Sechzehntelnoten findet ein „Aufschwung“ bis zur Quinte statt. Neben dem Sechzehntelmotiv a beinhaltet Takt 1 noch ein weiteres Motiv, nämlich Achtelmotiv b, das einen Kontrapunkt bildet. Zusammen ergeben Motiv a und b das Thema der Invention.

Takt zwei ist nichts anderes als eine Modulation von Takt eins und steht in der Dominant-Tonart G-Dur. Die beiden Anfangsmotive werden hier quasi aufgegriffen und gleichzeitig beantwortet. Das Material der Takte 3 und 4 besteht aus Umkehrungen des Sechzehntelmotivs a, die zunächst fallend sequenziert werden. Diese Umkehrungen werden erst in Takt 5 durch eine Variation des Motivs b unterbrochen, bis die schon in Takt drei begonnende Sequenzierung weitergeführt wird (diesmal jedoch steigend). Abschnitt 1 endet schließlich mit einer G-Dur-Kadenz, die im wesentlichen aus einer gekürzten Umkehrung des Motivs a besteht.

Unterstimme:

Auffallend ist die genaue Imitation des Motivs a im Oktavabstand, und zwar parallel begleitend zum Motiv b der Oberstimme. Diese Imitation wiederholt sich auch in Takt 2 (Dominante), danach besteht die Unterstimme allerdings aus einer kontrapunktischen Achtelbegleitung. Nur am Anfang von Takt fünf wird das Motiv a kurz aufgegriffen.

Dieser Abschnitt beginnt in G-Dur. Abwechselnd erklingt in Unter- und Oberstimme das Sechzehntelmotiv. Es startet in der Unterstimme, wird dann von der Oberstimme imitiert. Die Imitationen der Oberstimme werden kontrapunktisch vom Motiv b in der Unterstimme begleitet. Analog zu Takt 1 und 2 erklingt auch hier zwei mal die Tonika (Takt 7) und zwei mal die Dominante (Takt 8): Eigentlich gibt es zu den beiden Anfangstakten nur Unterschiede hinsichtlich der Tonart und aufgrund der „vertauschten“ Stimmen. Das Wechselspiel in der Melodieführung hält auch noch in den Takten neun und zehn an, allerdings wird hier die Umkehrung des Motivs a benutzt. Die Takte neun und zehn leiten eine Sequenzierung nach d-Moll ein (Takt 11), welches die Dominanttonart zur Abschlußkadenz dieses Abschnitts in Takt 14 bildet. Die Takte elf bis dreizehn führen bzw. leiten zur Kadenz in Takt 14, was durch eine fast schon drängende Dynamik durch die Sechzehntelmotive in Ober- und Unterstimme in Takt dreizehn angedeutet wird. Der Weg dorthin weist deutliche Ähnlichkeiten mit den Takten drei bis sechs auf, Unterschiede ergeben sich fast nur in Harmonik und Stimmenverteilung.

GENRE
Kunst en amusement
UITGEGEVEN
2012
3 mei
TAAL
DE
Duits
LENGTE
6
Pagina's
UITGEVER
GRIN Verlag
GROOTTE
73,9
kB

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