Umgeben von Hass und Mitgefühl Umgeben von Hass und Mitgefühl

Umgeben von Hass und Mitgefühl

Jüdische Autonomie in Polen nach der Schoah 1945-1949 und die Hintergründe ihres Scheiterns

    • $11.99
    • $11.99

Publisher Description

Unmittelbar nach dem Zweiten Weltkrieg, von 1945 bis 1949, wurden im polnischen Niederschlesien neben umgesiedelten Polen auch Juden, Überlebende des Holocaust, gezielt angesiedelt. In der von den Deutschen weitgehend verlassenen Region entstand für kurze Zeit eine jüdische Autonomie mit eigener Selbstverwaltung, eigenen Parteien, eigenen wirtschaftlichen, kulturellen und sozialen Strukturen und Jiddisch als Verkehrssprache. Der von Jakob Egit und seinen Mitstreitern konzipierte "jiddische Jischuv" sollte eine Alternative zum zionistischen Projekt der Ansiedlung von Juden in Palästina/Israel werden. Das von der neuen kommunistischen Staatsmacht Polens zunächst unterstützte Projekt war trotz aller Widrigkeiten sehr erfolgreich. Es scheiterte jedoch an der durch pogromartige antisemitische Ausschreitungen ausgelösten panikartigen Flucht von Juden aus Polen, an der stalinistischen Gleichschaltung der Gesellschaft, dem antisemitisch aufgeladenen polnischen Nationalismus sowie an der durch Stalin initiierten antisemitischen Welle im gesamten Ostblock. Die nach der Schoah verbliebenen kläglichen Überreste der Juden in Polen, wurden in mehreren Phasen teils aus dem Land gedrängt, teils brutal verjagt, die letzten 1968.

Um die judenfeindlichen Geschehnisse in Polen nach dem Krieg verständlich zu machen, wird in dem Buch auch die antisemitische Stimmung in Vorkriegspolen sowie die widersprüchliche Haltung der polnischen Bevölkerung gegenüber der jüdischen Minderheit während der deutschen Besatzung im Zweiten Weltkrieg beleuchtet. Tausende polnische Judenretter lebten während des Krieges in ständiger Angst, von ihren polnischen Nachbarn an die deutschen Besatzer verraten zu werden, was sowohl für die versteckten Juden als auch für ihre mitfühlenden Retter meist den sicheren Tod bedeutete. Und viele Polen äußerten nach dem Krieg ihre Dankbarkeit gegenüber den deutschen Besatzern dafür, dass sie in Polen, dessen Bevölkerung vor dem Krieg zu 10% aus Juden bestanden hat, das "jüdische Problem" gelöst haben. Von den über drei Millionen polnischen Juden waren nach der Shoah nur knapp 300.000 am Leben geblieben. Bis auf einige Tausend haben bis 1968 alle Juden Polen verlassen. Das Land war nun weitgehend "Judenrein".

GENRE
Politics & Current Events
RELEASED
2019
April 18
LANGUAGE
DE
German
LENGTH
201
Pages
PUBLISHER
Books on Demand
SELLER
eBoD GmbH
SIZE
620.5
KB

More Books by Gabriel Berger

Putins "russische Welt" Putins "russische Welt"
2022
Wieder sind die Juden an allem schuld! Wieder sind die Juden an allem schuld!
2019
Wieder sind die Juden an allem schuld! Wieder sind die Juden an allem schuld!
2019