Der Interpretationismus und seine Kritik. Abel versus Shusterman Der Interpretationismus und seine Kritik. Abel versus Shusterman

Der Interpretationismus und seine Kritik. Abel versus Shusterman

    • CHF 20.00
    • CHF 20.00

Beschreibung des Verlags

„Alles was ist, ist Interpretation, und Interpretation ist alles, was ist.“ (Abel, S. 11) Dies ist wohl die wichtigste und entscheidende These in Günter Abels Text. Er vertritt einen radikalen Interpretationismus, auch Universalismus genannt.

Er ist der Meinung, dass die Welt beziehungsweise reale Gegenstände unabhängig von einer Interpretation über keine eigene Existenz verfügen. Er glaubt nicht,

[...] daß ‘die Welt’ etwas fertig Vorgefundenes ist, daß sie aus sichselbst-identifizierten Gegenständen besteht, daß sie selbst es ist (und nicht unser Denken), die sich in Dinge, Ereignisse und Arten einteilt, und daß sie Die Eine Welt ist. (Abel, S. 1)

Die Welt in der wir leben ist eine Interpretation, man lebt nicht in der Wirklichkeit. Er geht sogar noch einen Schritt weiter: Nur dadurch, dass es Interpretation gibt, gibt es diese Welt. Interpretationen sind also nicht bloße Deutungen einer Wirklichkeit, sonder sie sind weltkonstruierend. Nur eine Welt, die wir selbst durch Interpretation gemacht haben, können wir überhaupt verstehen. „Wie aber machen wir Welten? In Prozessen der Um-, Neu- und Weiter-Interpretation.“ (Abel, S. 2) Dies ist für Abel einer der Gründe, warum die Welt, in der wir leben eine Interpretation sein muss. Ein weiterer wichtiger Grund, der noch einmal sehr genau Abels Denkprozess verdeutlicht, lautet:

Daß es keine Fakten gibt, kann selbst kein Faktum sein, sondern muß Interpretation sein. Man kann Fakten nicht auf Fakten zurückführen. Das, was als ein Faktum gilt, steht notwendigerweise innerhalb eines Interpretations -Horizontes, den es instantiiert. (Abel, S. 1)

Abels transzendentaler Interpretationismus wird auch dadurch deutlich, dass er ein dezidiert ontologisches Anliegen verfolgt.

Was überhaupt und die Weise, wie es als seiend oder nicht -seiend gilt, ist bereits eine interne Funktion des Interpretationssystems, das wir verwenden. (Abel, S. 1)

Es ist also klar, dass Abel den Begriff Interpretation nicht im Sinne einer Hermeneutik verstanden wissen will. Sein Begriff ist allumfassend:

GENRE
Sachbücher
ERSCHIENEN
2012
15. Oktober
SPRACHE
DE
Deutsch
UMFANG
19
Seiten
VERLAG
GRIN Verlag
GRÖSSE
102.8
 kB

Mehr Bücher von Karin Neumann

Der Zauberberg von Thomas Mann - Ein Zeitroman Der Zauberberg von Thomas Mann - Ein Zeitroman
2012
Systemische Interventionen in der Familientherapie Systemische Interventionen in der Familientherapie
2015
Der Interpretationismus und seine Kritik. Abel versus Shusterman Der Interpretationismus und seine Kritik. Abel versus Shusterman
2005
Die deutschen Tagelieder des späten Mittelalters Die deutschen Tagelieder des späten Mittelalters
2005
"Zum Klassizismus von Goethes Iphigenie." Ein literaturkritischer Beitrag von Theodor W. Adorno "Zum Klassizismus von Goethes Iphigenie." Ein literaturkritischer Beitrag von Theodor W. Adorno
2005
Der Stratege im Literaturkampf. Walter Benjamins Rezension "Linke Melancholie" Der Stratege im Literaturkampf. Walter Benjamins Rezension "Linke Melancholie"
2005