Der Schuß von der Kanzel
Beschreibung des Verlags
Zwei geistliche Männer stiegen in der zweiten Abendstunde eines
Oktobertages von dem hochgelegenen Ütikon nach dem Landungsplatze
Obermeilen hinunter. Der kürzeste Weg vom Pfarrhause, das bequem
neben der Kirche auf der ersten mit Wiesen und Fruchtbaeumen bedeckten
Stufe des Hoehenzuges lag, nach der durch ein langes Gemaeuer, einen
sogenannten Hacken, geschuetzten Seebucht, führte sie durch leere
Weinberge. Die Lese war beendigt. Zur Rechten und Linken zeigte der
Weinstock nur gelbe oder zerrissene Blaetter, und auf den das
Rebgelaende durchziehenden dunkelgruenen Rasenstreifen bluehte die
Zeitlose. Nur aus der Ferne, wo vielleicht ein erfahrener Mann seinen
Wein aussergewoehnlich lange hatte ausreifen lassen, damit der Tropfen
um so kraeftiger werde, scholl zuweilen ein vereinzeltes Winzerjauchzen
herüber.