Opium als Mode- und Alltagsdroge und die literarische Avantgarde des 19. Jahrhundert Opium als Mode- und Alltagsdroge und die literarische Avantgarde des 19. Jahrhundert

Opium als Mode- und Alltagsdroge und die literarische Avantgarde des 19. Jahrhundert

    • CHF 60.00
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Beschreibung des Verlags

Mit dieser Magisterarbeit unternehme ich den Versuch, Ursprung und Ursachen eines der größten Probleme moderner Industriegesellschaften, das Drogenphänomen, als einen aus der Geschichte gewachsenen, historischen Zusammenhang darzustellen. Mir geht es dabei nicht um den Drogengebrauch, der rituellen, religiösen oder medizinischen Zwecken dient, sondern um den 'modernen' Drogenkonsum. Als 'Medium' habe ich das Opium gewählt, weil es nicht nur die nachweislich längste geschichtliche Kontinuität als Droge auch im kriminalistischen Sinn besitzt, sondern weil es zusammen mit seinen chemischen Derivaten Morphium und Heroin auch heute noch der Inbegriff der Droge an sich ist. Am Beispiel der britischen Kolonialpolitik, der Romantik und europäischer Literaten des 19. Jahrhunderts und deren Umgang mit der Droge Opium soll dargestellt werden, wie diese den Boden für den heutigen Umgang mit den Drogen bereiteten. Meine Fragestellung, warum ausgerechnet der Opiumkonsum zu einer Massenbewegung der Anti-Bürgerlichen Literaten wurde, beinhaltet das Thema der individuellen Grenzerfahrungen mit Drogen nicht primär. Wesentlich daran ist vielmehr, welche Auswirkungen, Begleiterscheinungen, Zuschreibungen und soziale Veränderungen mit Drogenkonsum verbunden sind. In den beiden ersten Kapiteln zeichne ich einige Linien der Geschichte und Verbreitung des Opiums nach, seine vielfältigen Anwendungen sowohl als Droge im medizinischen, als auch im kriminalistischen Sinne. Im dritten Kapitel greife ich das Hauptthema dieser Untersuchung auf: den Zusammenhang von bürgerlicher Revolution, Aufklärung, rationellem Denken und Handeln, Restauration und Kapitalismus einerseits, sowie Moden, Widerstand, Verweigerung, Romantik, Verklärung und Drogen andererseits. Um diese Kausalität zu veranschaulichen, bediene ich mich der literarischen Avantgarde des 19. Jhd.'s, da jene als Zeitzeugen diese, noch heute wirksamen antagonistischen Glaubens- und Wertvorstellungen oftmals bizarr, blasiert, sentimental und radikal analysiert und beschrieben haben. In diesen Rahmen diskutiere ich theoretische Gesichtspunkte der Romantik und stelle die Opium konsumierenden sozialen Klassen, Hintergründe und die Auswirkungen des Drogengebrauchs dar. Das vierte Kapitel schließlich soll durch eine Auswahl von kurzen Biographien einiger Schriftsteller, den im vorangegangenen Kapitel konstruierten Zusammenhang zwischen Avantgarde und Drogenkonsum durch Auszüge und Analysen aus ihrem literarischen Werk bekräftigen. Magisterarbeit aus dem Jahr 1994 im Fachbereich Kulturwissenschaft, Note: 2,0, Eberhard-Karls-Universität Tübingen (Ludwig-Uhland-Institut für empirische Kulturwissenschaft), 36 Quellen im Literaturverzeichnis.

GENRE
Politik und Zeitgeschehen
ERSCHIENEN
2013
8. März
SPRACHE
DE
Deutsch
UMFANG
152
Seiten
VERLAG
GRIN Verlag
GRÖSSE
383.7
 kB