Nahrungstabus in der modernen Gesellschaft Nahrungstabus in der modernen Gesellschaft

Nahrungstabus in der modernen Gesellschaft

Eine strukturale Analyse unserer Ernährungskategorien

    • 12,99 €
    • 12,99 €

Περιγραφή εκδότη

Als Einstieg in das Thema halte ich es für sinnvoll, den Ursprung und die Herkunft des Wortes Tabu genauer zu betrachten und gleichzeitig zu klären, was ich unter dem Begriff verstehe und welche Bedeutung ihm in der modernen Gesellschaft zugeschrieben werden kann

Das Wort ‘Tabu’ - ursprünglich ‘tapu’ - stammt aus dem Tonga Polynesiens und gehört zu den seltenen Wörtern, die aus Sprachen der ‘Naturvölker’ in Sprachen westlicher Zivilisationen Eingang gefunden haben und aus dem heutigen Sprachgebrauch nicht mehr wegzudenken sind. James Cook brachte dieses Wort im Jahre 1777 von seiner Südseereise nach England mit, von wo aus es sich schnell in andere Sprachen verbreitete und Eingang in die Bildungssprache fand. In seinem ursprünglichen Kontext beschrieb das Wort die Bindung an eine göttliche Kraft, die von gewöhnlichen Menschen die strikte Meidung einer sogenannten Sache verlangte (vgl. Hirschberg 1999, S.367). Ein Grund für die rasche Verbreitung des Wortes war nach Betz neben dem exotischen Klang das “fördernde Vakuum einer wirklichen Wortschatzlücke” in den Sprachen der westlichen Zivilisationen (Betz 1978, S.141). Darüber hinaus bot sich dieses neue Wort - so Kuhn - “geradezu an, das Fremde, Irrationale und nicht Verstehbare des seltsamen Südseetreibens in einem Ausdruck kompakt zu bezeichnen. ‘Tabu’ steht sozusagen exemplarisch für das Andere und Fremde der archaischen Welt. [...] ‘Tabu’ war also ein zentraler Ausdruck der reisenden Aufklärer, um zu erklären, was nicht innerhalb ihres Konzeptes der Vernunft zu erklären war” (Kuhn 1987, S.20f.). Zwar kommt dieses Konzept des Wortes schon sehr nah an die strukturalistische Erklärung heran, im heutigen Sprachgebrauch unterscheidet der Duden aber zwischen folgenden Grundbedeutungen:

1. (Völkerk.): Verbot, bestimmte Handlungen auszuführen, insbes. geheiligte Personen od. Gegenstände zu berühren, anzublicken, zu nennen, bestimmte Speisen zu genießen; [...] 2. (bildungsspr.): ungeschriebenes Gesetz, das auf Grund bestimmter Anschauungen innerhalb einer Gesellschaft verbietet, über bestimmte Dinge zu sprechen, bestimmte Dinge zu tun [...] (Drosdowski 1999, S. 25555).

ΕΙΔΟΣ
Μη μυθοπλασία
ΚΥΚΛΟΦΟΡΗΣΕ
2012
12 Οκτωβρίου
ΓΛΩΣΣΑ
DE
Γερμανικά
ΑΡ. ΣΕΛΙΔΩΝ
27
σελίδες
ΕΚΔΟΤΗΣ
GRIN Verlag
ΜΕΓΕΘΟΣ
1,1
MB

Περισσότερα βιβλία από Tobias Lohmann

Der Samba in Brasilien Der Samba in Brasilien
2007
Die kulturelle Konstruktion und Konzeption von Person bei den Desia von Koraput, Orissa Die kulturelle Konstruktion und Konzeption von Person bei den Desia von Koraput, Orissa
2007
Nahrungstabus in der modernen Gesellschaft Nahrungstabus in der modernen Gesellschaft
2007
Die Sehnsucht nach der Fremde Die Sehnsucht nach der Fremde
2007
Endokrinologie für die Praxis Endokrinologie für die Praxis
2014
Die Sehnsucht nach der Fremde Die Sehnsucht nach der Fremde
2012