Tehanu (Die Erdsee-Saga 4‪)‬

Verkopftes, langsames Frauendrama mit wenig Fantasy

Die bereits verstorbene Autorin hat sich offenbar sehr viel Mühe gemacht ihr Werke später zu „erklären“. Ihr offensichtlich feministischer Background scheint es ihr schwer zu machen, ihr Werk für sich sprechen zu lassen. Ich halte Tehanu auf keinen Fall für ein Kinderbuch. Es ist zu intellektuell und verkopft geschrieben. Das langsame und sich wiederholende kann auf gewisse Art einen Reiz ausmachen. Wer aber eine Abenteuergeschichte sucht, wird hier enttäuscht. Es ist eher ein halbgares Drama um eine Frau nach der Suche um einen Zweck in ihrem Leben, die chronisch bitter u unzufrieden wirkt. Die Autorin möchte mit aller Gewalt keine typischen Helden darstellen- ist ihr gelungen. Allerdings macht sie es sich auch sehr leicht, indem sie sich über Erklärungen der geschilderten Umstände oft elegant ausschweigt. Sie scheint sich auch in vielen ihrer eigenen Regeln zu widersprechen. So dürfen eigentl. nur vertraute Personen seinen wahren Namen kennen, da man sonst Macht über die Person hat. Aber König Lebannen wird öffentlich mit seinem wahren Namen angesprochen. Alles in allem eine ruhiges unaufgeregtes Drama, das nicht alle Erwartungen erfüllen kann.