



Dantons Tod - Einsicht in die Sinnlosigkeit der Revolution?
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- 15,99 €
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Beschreibung des Verlags
Der Durchbruch in eine Frieden-Zukunft – wie soll der vor sich gehen?
Durch die Massen, durch eine Erhebung des Volkes, hat Büchner in Wort und Tat
geantwortet. Aber damit ist das Problem noch nicht gelöst. Die Geschichte der
Französischen Revolution, ihr Steckenbleiben in einer Herrschaft des Bürgertums,
des Geldaristokratismus, hat Büchner das deutlich vor Augen geführt. Im Hessischen
Landboten heißt es lapidar: „…aber die Franzosen verkauften selbst die junge
Freiheit für den Ruhm, den ihnen Napoleon darbot“. Die Frage, warum die
Revolution in Büchners Verständnis gescheitert ist, wird nicht beantwortet. Sie muss
Büchner beschäftigen, wenn er sich doch anschickt, die Bereitschaft des Volkes zu
einer deutschen Revolution wecken zu helfen. Sie hält ihn auch nach dem Scheitern
der Flugschriften-Aktion weiter gefangen. Im Winter 1834/1835 studiert er in
Darmstadt erneut die Geschichte derjenigen Volkserhebung, desjenigen Kampfes
um Freiheit und soziale Gerechtigkeit, an dem er sich kritisch orientieren kann.
Büchner beginnt mit der Arbeit an seinem Drama Ende Januar 1835 im Haus seiner
Eltern und vollendet es Ende Februar kurz vor seiner Flucht nach Straßburg binnen
fünf Wochen. Am 21. Februar übersendet Georg Büchner das Manuskript sowohl an
Karl Gutzkow als auch an seinen Frankfurter Verleger Sauerländer. Zu seinem
Bruder Wilhelm soll er gesagt haben: „Ich schreibe im Fieber, aber das schadet dem
Werk nicht – im Gegenteil! Übrigens habe ich keine Wahl, ich kann mir keine Ruhe
gönnen, bis ich nicht den Danton unter die Guillotine gebracht habe, und obendrein
brauche ich Geld, Geld!“ Ein politisches Interesse also führt Büchner zum Stoff
seines ersten dichterischen Werkes. Damit ist aber noch nichts über seine Intention
gesagt worden. Vietor knüpft an seine Feststellung, dass der Dichter „die beiden
dunkelsten Wochen der Revolutionszeit“, den „Selbstmord der Revolution“ wähle, die
Folgerung: „Vom Gegenstand her schon ist’s unmöglich, Büchners Werk als
politisches Tendenzstück zu deuten.“ Ist es wahrscheinlich, dass gerade an einem
politischen Gegenstand, der für den Verfasser eine derart große Bedeutung hat,
keine politische Tendenz entwickelt wird? In der Tat scheint zunächst kaum etwas im
Stück darauf zu deuten, dass es sich in „Dantons Tod“ wesentlich um die Darstellung
eines aktuellen politischen Sachverhalts handeln könnte.