Der Held
Ein Nachruf
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3,0 • 1 Bewertung
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Beschreibung des Verlags
Mann, Du hast es nicht leicht. Von Natur aus Jäger, Sammler und Verführer bist Du seit 68ff., Feminismus und Patchmurks völlig ortlos. Du bevölkerst Spielplätze, liest Ratgeber und gehst in Elternzeit. Soziologen bezeichnen Dein Befinden als „postheroisch“. Anders gesagt: Du bist ein Weichei, ein Selbsterfahrungskrüppel.
Was ist aus dem guten, alten Helden geworden? Dem Vater Courage, der nicht zuallererst an sich und sein Wohlbefinden denkt? Rückgrat, Mut, Leidenschaft - Werte wie diese sind zäher als vermutet. Und sogar wieder en vogue. Darf/soll Mann also wieder männlich sein?
Der Journalist und Publizist Michael Klonovsky geht in seinem Essay diesem Thema auf den Grund. Sein Credo lautet: Der Held ist tot. Es lebe der Held.
Kundenrezensionen
Infantil?
Eine berechtigte Kritik, die sich traut wunde Punkte unserer heutigen Gesellschaft in Deutschland aufzuzeigen.
Darüber hinaus jedoch bleibt nicht viel Heldenhaftes. Statt in die Zukunft zu sehen und eine bessere Gesellschaft irgendeiner Art anzustreben, oder wenigstens zu erträumen, widmet sich der Autor ausschließlich dem Nachjammern der Vergangenheit und dem Herumkritisieren an bestehenden Zuständen, ohne auch nur einen Gedanken an Verbesserung zu verschwenden (das könnte ja links anmuten).
Beides ähnelt stark den Eigenschaften, welche die typischen Eigenschaften eines "postheroischen" Deutschen zu sein scheinen.
Ein Eindruck von Zukunftsangst und vorallem der daraus resultierenden Wut (und Sehnsucht nach Helden, die das Abendland retten) durchzieht das Essay. Der Autor präsentiert dem Leser ein Bild der Ohnmacht.
Und Ohnmacht hat nun wirklich Nichts heroisches an sich. Der Autor mit seinem antriebslosem Gejammer ist selbst ein hervoragendes Beispiel der von ihm kritisierten Gesellschaft. Statt kontruktive Ideen zu verfolgen, die sich um die teils absolut vermissenswerten Werte und verschenkten Potenziale drehen, deren Verlust das Essay verständlicherweise nachtrauert, wird nur Nostalgie und Melancholie geboten. Man will fast meinen, dass der wütende Schreibstil über eine gewisse Angst vor Zukunftsvisionen hinwegtäuschen will, die Hand in Hand geht mit der Ablehnung "naiver linker Traumtänzereien". Was schlicht unbeachtet bleibt: Helden starben stets für ein höheres Ziel , sie glaubten daran, dass es das Ziel absolut wert war, dafür zu sterben oder ihr ganzes Leben dafür zu arbeiten. Sie glaubten, dass die Welt so besser werden kann! Mit anderen Worten: Sie starben für naive Traumtänzerei, die dem Autor fremd erscheinen mag.
Das Heldentum ist tot... lang lebe das Heldentum!