Der Holocaust als Thema von Spielfilmen Der Holocaust als Thema von Spielfilmen

Der Holocaust als Thema von Spielfilmen

Problematik und begleitende Diskussion am Beispiel der Filme “Schindlers Liste” und “Das Leben ist schön”

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Beschreibung des Verlags

Die Frage, ob man Geschichte in Spielfilmen verarbeiten darf, ist durchaus umstritten. Vor allem, wenn es dabei um die Verfilmung von Ereignissen in der Dimension des Holocaust geht.

Claude Lanzmann zählt zu den Gegnern der Holocaust-Spielfilme. Er ist der Ansicht, dass es verboten ist, Bilder des Holocaust zu zeigen, da diese nichts Wirkliches aussagen. Zum einen sind sie in einer bestimmten Situation gemacht worden und somit situationsabhängig. Auf Grund dessen darf man die Bilder, bzw. das Archivmaterial nicht auf den „gesamten“ Holocaust beziehen bzw. anwenden. Zum anderen darf ein so schreckliches Ereignis nicht in Bildern dargestellt werden, da diese verfälschen und nur obszön wirken würden. Ebenso wie Claude Lanzmann, spricht sich Heim Bresheet strikt für ein Bilderverbot aus.

Filme wie z.B. „Das Leben ist schön“ von Roberto Benigni sind für Lanzmann ein Gräuel, da diese auf keinen wahren Begebenheiten beruhen. Er sieht es als Verbrechen an, ein derartiges Ereignis wie den Holocaust als Fiktion darzustellen.

Für Lanzmann liegt „um den Holocaust (...) ein Flammenkreis (...) eine Warnung an die Erzählmaschine des Films und des Fernsehens, sich durch Fiktionen ein Bildnis von den Mordorgien und dem Sterben zu machen.“1

Das von Claude Lanzmann streng vertretene Bilderverbot ist ein häufiges Argument in vielen Diskussionen um Holocaust-Spielfilme. In einer abgeschwächten Form wird es in jedem Film berücksichtigt. Bspw. gibt es keinen Film, der die konkrete Vergasung der Juden zeigt, da sich dies allein aus Anstand und Rücksichtnahme auf die Opfer und ihre überlebenden Angehörigen nicht gehört.

Tilo Werner bringt in diesem Zusammenhang das Gebot „Du sollst dir kein Bildnis machen“ aus dem Alten Testament. Dieses Gebot besagt, dass nur das Original das Wahre ist. Deshalb ist eine Verfilmung des Holocaust höchstens eine Annäherung an das Original, aber nie es selbst. Wenn die Annäherung jedoch für das Original gehalten wird, verschwindet somit die „Autorität des Authentischen“2 Deshalb dürfen die Tatbestände des Holocaust nicht verfilmt werden.

GENRE
Kultur und Unterhaltung
ERSCHIENEN
2012
30. April
SPRACHE
DE
Deutsch
UMFANG
25
Seiten
VERLAG
GRIN Verlag
GRÖSSE
141,3
 kB

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