Die Savanne ruft

Noch bevor er überhaupt geschlüpft war, ereilte den wilden Gänserich Puki ein trauriges Schicksal. Verwaist und ganz allein wird er im letzten Moment von einem Bauern vom Ludas-See gerettet. Auf dessen Hof wächst er zwischen anderen Tieren auf, doch alle halten ihn für sonderbar, und mit der Zeit wird Puki immer stiller und trauriger. Zum Glück verbringt er die meiste Zeit mit dem Jungen Andrija, was jedoch den Neid der anderen Gänse weckt, die Puki als ihre Brüder betrachten. Je mehr die Zeit vergeht, desto stärker spürt er, dass er hier nicht dazugehört, und gleichzeitig erwacht in ihm eine geheimnisvolle Sehnsucht, mit den wilden Gänsen in die Ferne zu fliegen – bis nach Afrika. Erst im zweiten Herbst erfährt Puki zufällig, dass sein ganzes Leben auf einer Lüge aufgebaut ist. Erschüttert, aber entschlossen, sammelt er all seinen Mut und erhebt sich in die Lüfte, auf den Weg ans andere Ende der Welt. In der fernen Savanne ist alles neu und fremd – und gerade das macht Puki unendlich glücklich. Dort begegnet er dem Jungen Badu, der bald zu seinem treuen Freund wird. Doch die neu gewonnene Freude währt nicht lange: Badus Dorf und die Tiere der Savanne sind in großer Gefahr. Die Bedrohung trägt den Namen Duma – was in Badus Sprache "schwarzer Gepard" bedeutet. Doch Duma ist kein Tier, sondern ein kaltblütiger Schmuggler, der weder Mensch noch Tier verschont. Niemand weiß, wer sich hinter diesem gefürchteten Namen verbirgt, doch der Kreis um die Bande zieht sich immer enger zusammen. Ein gefährlicher Kampf beginnt – und niemand weiß, wer ihn überleben wird. Ob Puki jemals auf den stillen Hof am Ludas-See zurückkehrt oder für immer in der Weite der afrikanischen Savanne bleibt, bleibt ein Geheimnis, verborgen im heißen Wind der Wüste.