



Im Tempel zu den späten Glückseligkeiten
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Beschreibung des Verlags
Erstmalig erschienen 1921. Auszug: Von den Bergen herab kam ein kleiner Quell der Wanderin
bewillkommend entgegengerieselt, und wo er in die Erde gesickert,
war sie grün geworden von zarten Farren und bunt von zahllosen
wilden Blumen.
Nun erblickte die Reisende die unteren Umfriedungsmauern des
weiten Tempelgebietes. Dahinter, zwischen dunkeln Baumkronen,
funkelten goldgelb, saphirblau und malachitgrün die Kacheldächer
der Türme und Hallen, der Tore und Klöster. Höher und höher
ansteigend, erhoben sie sich längs des dichtbewaldeten Abhangs,
leiteten den Blick hinauf zu des Berges Spitze. Dort thronte, einer
Perlenkrone gleich, eine schneeweiße Pagode, schimmernd gegen
den türkisfarbenen Himmel.
Eines Zauberers Gaukelspiel dünkte dies Bild die fremde Frau, nach
der langen Reise, dem Lärm der Stadt, der Hitze der Ebene.
Wonniglich still war es.
Der Mafu war abgestiegen, hatte die Zügel seines Pferdes um den
Hals einer der riesigen Steinschildkröten geschlungen, die unter
knorrigen Bäumen zu beiden Seiten des Eingangstores seit
Jahrhunderten Wache stehen. Nun half er der Reisenden, die sich
aus dem Sattel herabgleiten ließ.