Moralität oder Sittenlosigkeit? Sexualität und Sexualmoral in der Antike Moralität oder Sittenlosigkeit? Sexualität und Sexualmoral in der Antike

Moralität oder Sittenlosigkeit? Sexualität und Sexualmoral in der Antike

    • 13,99 €
    • 13,99 €

Beschreibung des Verlags

Wie wird uns das römische Verhältnis zur Sexualität im Satyricon geschildert?
Das Satyricon des Petronius Arbiter stellt uns das erotische Leben im kaiserzeitlichen Rom
als zügellosen Sex ohne Liebe vor: Es gibt mannigfaltige Paarungen zwischen den drei Gefährten
und dem Kreis um Lycurg und Lichas, danach erleben unsere Helden noch verschiedene
erotische Abenteuer – ein zur oftmals zitierten römischen Sittenstrenge konträres Bild.
Zu beachten ist jedoch, daß sich die Figuren des Satyricon außerhalb der Gesellschaft befinden
und daß die Form der Satire Übertreibungen erfordert.
Aber auch die anderen Quellen zum Thema Sexualität sind von Ambivalenz geprägt:
Römische Grabinschriften preisen die Tugenden der keuschen Ehefrau1 – Graffiti an Häuserwänden
preisen die Dienste von Prostituierten an und dienen dem Weiterleiten von Liebesgrüßen
oder allgemeinen Stellungnahmen zu sexuellen Themen. In der Literatur gibt es auf
der einen Seite Moralisten wie Cicero, die den Sittenverfall beklagen und auf der anderen
Satiriker und zahlreiche erotische Werke von Dichtern wie Ovid, Horaz und Catull – die Erotikdichter
der Kaiserzeit beriefen sich jedoch auf literarische Traditionen, um sich zu rechtfertigen.

Im Rahmen der bildenden Kunst gab es viele erotische Darstellungen auf Vasen, Gefäßen und
Öllampen; zudem zahlreiche erotische Statuen und Wandmalereien in Bordellen und Thermen
in Privathäusern.
Auch der Umgang mit der Prostitution zeigt Sexualität als etwas Alltägliches: Es gab keine
schmuddeligen Vergnügungsviertel, sondern Bordelle und Straßenprostitution fanden sich
überall, wobei belebte, zentralen Punkte der Städte natürlich besonders beliebt für die Straßenprostitution
waren (so etwa Foren, Thermen oder Circusanlagen). Auch in Hotels, Restaurants,
Kneipen und Thermen war sie oft integriert. Der Umgang mit Prostituierten galt
nur bedingt als anstößig. Mit der vorliegenden Arbeit soll versucht werden, die Widersprüche zwischen den verschiedenen
uns überlieferten Quellen auszuleuchten und zu einer Synthese zu führen, wobei der
Focus auf der frühen Kaiserzeit (also etwa zu Zeiten des Petronius) liegt.
Auf der einen Seite scheint man also mit Sexualität locker umzugehen, auf der anderen Seite
scheint es – wie wir sehen werden – eine Sexualmoral und feste Regeln für sexuelle Beziehungen
zu geben. [...]

GENRE
Geschichte
ERSCHIENEN
2002
4. Oktober
SPRACHE
DE
Deutsch
UMFANG
16
Seiten
VERLAG
GRIN Verlag
GRÖSSE
138,6
 kB

Mehr Bücher von Marion Näser

Beziehungen und Geschlechterrollen in Ovids “Ars Amatoria” Beziehungen und Geschlechterrollen in Ovids “Ars Amatoria”
2012
Analyse des Romans 'Candide' und des Dictionnaire philosophique unter dem Aspekt der Einstellung Voltaires zur Sklaverei Analyse des Romans 'Candide' und des Dictionnaire philosophique unter dem Aspekt der Einstellung Voltaires zur Sklaverei
2012
Eudaimonia in Stoa und Epikureismus. Glück für jedermann zu jeder Zeit? Eudaimonia in Stoa und Epikureismus. Glück für jedermann zu jeder Zeit?
2004
Menschen und Aliens in Star Trek Menschen und Aliens in Star Trek
2013
Die Transformation des Kunstwerks im Zeitalter des Internet (Benjamin revisited) Die Transformation des Kunstwerks im Zeitalter des Internet (Benjamin revisited)
2004
Gehlen als Anthropologe und Moralphilosoph unter besonderer Berücksichtigung des Institutionenbegriffs Gehlen als Anthropologe und Moralphilosoph unter besonderer Berücksichtigung des Institutionenbegriffs
2004