Offenheitsaspekte und Toleranzdimensionen der Schule Offenheitsaspekte und Toleranzdimensionen der Schule

Offenheitsaspekte und Toleranzdimensionen der Schule

Die Mittelschulen in soziologischen Zusammenhängen

Zoltan Peter und andere

Beschreibung des Verlags

Die Mittelschulen fallen durch erhöhte zwischenmenschliche Konflikte auf. Diese Studie sucht nach differenzierten Antworten hinsichtlich dieser Situation. Sie geht empirisch vor und vergleicht die Einstellungen der Lehrkräfte, der Eltern und der Schüler*innen, die über ihre jeweilige Offenheit und Toleranz Auskunft geben. Dabei werden die Einstellungen der Schüler*innen im Vergleich zu den Eltern und den Lehrkräften sowohl quantitativ als qualitativ untersucht, um Ursachen bestehender Konflikte zu lokalisieren.
An diesem Vorhaben wurde vom 1. Oktober 2021 bis am 31. Oktober 2022 gearbeitet. Insgesamt wurden mehr als 1000 Personen in der Analyse berücksichtigt. Dabei wurden 592 Schüler*innen, 292 Eltern und 187 Lehrkräfte mittels Fragebögen befragt. Im Zuge der qualitativen Stichprobe wurden 50 Personen interviewt: 40 Schüler*innen und 10 Lehrkräfte.
Die wichtigsten Ergebnisse: Die Lehrkräfte sind in ihren Weltanschauungen am liberalsten. Sie stimmen zu rund 88 % allen fünf Items der Liberalismus-Skala vollständig oder eher zu, während. 1,6 % rassistisch eingestellt sind. Wohingegen 70,6 % der untersuchten Schüler*innen nach denselben Maßstäben als liberal eingestuft werden können. Der restliche Anteil von 29,4 % ist von Stufe zu Stufe und im steigenden Ausmaß konservativ bis antiliberal und 3,6 % rassistisch eingestellt.
Die Gruppe der befragten Lehrkräfte weist auch den niedrigsten (beinahe keinen) Hang zum religiösen Fundamentalismus auf. Die Gruppe der Schüler*innen ist im Vergleich dazu deutlich fundamentalistischer.
Der Anteile der potenziellen Konfliktverursacher liegt bei den Lehrkräften bei 12 % und bei den Schüler*innen bei 29 %.
1. Wenn der Anteil der SchülerInnen, die (a) eine höhere Zustimmung zu fremdenfeindlichen Einstellungen aufweisen und/oder (b) ihre Religion, Nationalität fanatisch und antidemokratische auslegen, relational hoch ist, sind akute Konflikte vorprogrammiert.
2. Wenn der Anteil der Lehrkräfte, die eine höhere Zustimmung für die undemokratische Toleranzweise aufweisen, kaum etwas „Fremdes“ erlauben, relational hoch ist, sind akute Konflikte vorprogrammiert.
3. Und wenn es für die aufgezählte Situation relational wenig sozialarbeiterische oder psychologische Unterstützung gibt, sind akute Konflikte vorprogrammiert.
Es ist indes zu berücksichtigen, dass Schülerinnen in ihrer Weltanschauung im Vergleich zu ihren männlichen Kollegen liberaler und säkularer sind. Und je kontrollierender der Erziehungsstil der Eltern ist, desto fundamentalistischer, illiberaler ist die Einstellungen der SchülerInnen und desto stärker ist auch ihre kollektive Identität ausgeprägt.

GENRE
Sachbücher
ERSCHIENEN
2022
6. Dezember
SPRACHE
DE
Deutsch
UMFANG
230
Seiten
VERLAG
Verein für Kultur- und Migrationsforschung
GRÖSSE
10,1
 MB

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