Reziprozität Reziprozität

Reziprozität

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Beschreibung des Verlags

Wirtschaft scheint logisch. Das Studium eines Ökonoms besteht größtenteils darin, sich mit
technischen Fertigkeiten und Werkzeugen auszustatten, um schließlich auf dem effizientesten Weg
zum Gleichgewicht zu gelangen. Nutzenmaximierung, Rationalität, die optimale Menge,
Erstausstattungen und Allokationen sind Fachbegriffe, die uns bereits aus dem Grundstudium
geläufig sind. Besonders das Nutzenmaximierungsverhalten homogener Agenten war und ist ein
Steckenpferd der ökonomischen Sicht, das sich aufgrund erfolgreicher Vorhersagemöglichkeiten bis
heute durchgesetzt hat. Jedoch können nur zutreffende Ergebnisse aus standardisierten Modellen
auf vollständigen Märkten gefolgert werden1.
Diese oft zwanghaft erscheinende, von der Realität entfremdete Kallibrierung von Modellen fiel
Adam Smith bereits im Jahre 1759 auf. Smith, nicht nur Ökonom, sondern auch bedeutender
Moralphilosoph, wies darauf hin, dass sich der Nutzen eines Individuums nicht nur durch
Abbildung seiner eigenen Präferenzen darstellen ließe. Vielmehr strich er heraus, dass das
Wohlbefinden von sozialer Interaktion abhängt und somit erheblichen Einfluss auf dessen
wirtschaftliches Handeln hat. Die Sympathie mit den Mitmenschen unterstellte er als Grundlage der
Moral und als Triebfeder menschlichen Handelns.2
Das Auftreten von Phänomenen wie unvollständigen Märkten, Finanzmarkträtseln wie dem
Risikoprämienrätsel oder einfachen Allokationsproblemen zeugen von der Tatsache, dass
ökonomische Grundmodelle an ihre Grenzen stoßen. Um auch weiche Faktoren, wie beispielsweise
Heterogenität, in Nutzentheorien berücksichtigen zu können, ist es nötig, psychologische und
moralische Konzepte zu verstehen und in wirtschaftliche Denkstrukturen aufzunehmen und
umzusetzen. Seit den 80er Jahren hat dieser Sinneswandel in der Ökonomie Einzug erhalten, so
dass sozialpsychologische Ansätze wie Fairness und Reziprozität mehr und mehr in wirtschaftliche
Modelle eingebettet werden.
Diese Arbeit soll das Konzept der Reziprozität, also das gegenseitige Austauschen von
Gefälligkeiten, aus dem sozialpsychologischen Blickwinkel beleuchten, von anderen
psychologischen Verhaltensweisen abgrenzen und schließlich ökonomische Implikationen dieser
Grundmoral andeuten. Als Rahmen dient hier der Artikel „The Norm of Reciprocity: A Preliminary
Statement“ von Alvin W. Gouldner.
Nach Vermittlung der Norm aus sozialpsychologischer Sicht wird anhand von Experimenten die
Nutzbarmachung des Prinzips veranschaulicht.

GENRE
Business und Finanzen
ERSCHIENEN
2008
5. August
SPRACHE
DE
Deutsch
UMFANG
26
Seiten
VERLAG
GRIN Verlag
GRÖSSE
283
 kB

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