Terrence McNally tanzt keinen Tango mit toten Fischen auf Balkonen Terrence McNally tanzt keinen Tango mit toten Fischen auf Balkonen

Terrence McNally tanzt keinen Tango mit toten Fischen auf Balkonen

    • 4,49 €
    • 4,49 €

Beschreibung des Verlags

Das Aufstiegsversprechen sollte beim Sprung über den Atlantik nicht baden gehen, doch leider haben nur die Gespenster der Vergangenheit im Umzugskarton überlebt. In den Siebzigern hat das linksliberale Quartett aus dem Drama "Harmony Place" vor dem Kapitol für Gleichberechtigung und gegen Rassismus gestritten, in der norddeutschen Überschreibung wird es jetzt von den Kindern der Political Correctness und den Müttern von Cancel Culture aufs Abstellgleis eines runtergerockten Wohnparks in Dithmarschen gesetzt.



Das Stück "Terrence McNally tanzt keinen Tango mit toten Fischen auf Balkonen" verortet den globalen Klimawandel in den ländlichen Raum, entfesselt dabei die spalterischen Kräfte einer schleswig-holsteinischen Separatistenbewegung und verhandelt ein hanseatisches Rote-Armee-Trauma als groteske Allegorie über die Schönheit von Schuld gleich selbstredend mit. Während die zu bluttriefenden Darkrooms in Wellblechbauweise umfunktionierten Airstream-Klitschen langsam zwischen Kögen, Deichen und Entwässerungskanälen eines Trailer-Friedhofs abzusaufen drohen, bespielt sie das Personal im Schatten futuristischer Windparks und unter dem Phlegma prekärer Lebensverhältnisse letztmalig als Druckkessel von patriotischen Debatten und völkischen Ausgrenzungsfloskeln.



Nahe der fiktiven Gemeinde Brunsburenkoog sorgt das rituelle Menschenschlachten für ein bizarres Revival des authentischen Wirgefühls in den Grenzen der Metropolregion Hamburg. Die Konfektionierung des leidvollen Sterbens für den digitalen Weltmarkt ist den Zynikern von Eider und Elbe ihr Handwerk, die Ästhetisierung des Hinscheidens das Ziel. Am Ende wird ein stummes Mädchen aus den Fängen des sadistischen Parkbetreibers befreit sein, aber sie wird ihr Leben unter einem mutmaßlichen Kinderschänder und Ex-Terroristen erdulden müssen. Auch das ist die zermürbende Tragik dieses absurden Theaters am Ende der Kanzlerinnen-Ära Merkel: Dass es in den hellen Momenten mit der Verheißung auf Glück und innere Einkehr spielt, die Erlösung aber eine Chimäre bleibt.



Das Stück verdankt seine Entstehung dem Autorenwettbewerb "Große Freiheit Schreiben", den das Ohnsorg Theater Hamburg 2021 initiierte.

GENRE
Krimis und Thriller
ERSCHIENEN
2021
21. September
SPRACHE
DE
Deutsch
UMFANG
148
Seiten
VERLAG
Books on Demand
GRÖSSE
314,3
 kB

Mehr Bücher von Thomas Herget

Eleanor Rigby verlässt New York und ertrinkt in Liebe Eleanor Rigby verlässt New York und ertrinkt in Liebe
2023
Napalmjenny. Bonobos schmusen inkognito Napalmjenny. Bonobos schmusen inkognito
2022
Und stillet den Zorn Und stillet den Zorn
2022
Die Liquidatorinnen Die Liquidatorinnen
2022
Harmony Place Harmony Place
2021
Kalium Kalium
2020