Der von Philipp de Galle signierte Kupferstich nach Pieter Bruegel dem Älteren: Triumph der Zeit oder Saturns
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Descripción editorial
Pieter Bruegel der Ältere wurde um 1525 in Bruegel bei Eindhoven geboren und hielt sich später unter anderem in Antwerpen und Brüssel auf, wo er 1569 starb. In seiner Epoche, der Spätrenaissance bzw. dem Manierismus, kam es zu zahlreichen Entdeckungen und Erfindungen. So erkannte in dieser Zeit des Umbruchs Paracelsus (1493-1541) die chemischen und physikalischen Grundlagen des Lebens; Buchdruck und Taschenuhr waren bereits erfunden, als Kopernikus (1473-1543) das geozentrische Weltsystem der ptolemäischen Lehre widerlegte. Doch weder von der Auffassung der Erde als Kugel noch davon, daß die Sonne vielmehr im Zentrum der Welt steht als die Erde, wollten sich die Religionen überzeugen lassen, obwohl in diesem neuen Weltbild manch alte Rätsel gelöst sind, so der Wechsel von Tag und Nacht, die Zu- und Abnahme des Mondes, Sonnen- und Mondfinsternisse und die Bewegung der Planeten1. Immerhin hatten Aristoteles Thesen das ganze Mittelalter über für unfehlbar gegolten, und vor allem berief sich der Klerus auch um 1540 noch darauf, daß die Bibel den Standort der Erde eindeutig auf den Mittelpunkt des gesamten Kosmos festgelegt hatte, ein Dogma, an dem die Kirche nicht rütteln lassen wollte2. Während die Katholiken der Veränderung zögerlich begegneten, einigten sich die Protestanten schnell auf eine ablehnende Haltung. Angeblich habe Luther über Kopernikus ausgerufen: Der Narr will mir die ganze Kunst der Astronomia umkehren!3 Letztere nutzten alle für die eigenen Bedürfnissen. Schon Ende des vorhergehenden Jahrhunderts hatten sich Inkunabeldrucke entwickelt, in denen von Gestirnskonstellationen auf zukünftige Ereignisse geschlossen wurde.4 So wurde um die Jahrhundertwende aufgrund einer besonderen Konjunktion fest mit einer Sintflut gerechnet, eine Vorstellung die einherging mit Endzeitstimmung und Panik.5 Als diese nicht eintraf, wurde die Prophezeiung im Nachhinein umgedeutet in die Vorhersage mittlerweile geschehener Katastrophen, wie das Eindringen der Türken in das Reich oder Epidemien wie Pest und Syphilis.6 So gab es Ängste in der europäischen Bevölkerung und zugleich ein Aufleben mystischer Tendenzen, einer Religiosität, die die direkte Verbindung mit Gott erstrebt, durch psychische Arbeit dem Gläubigen eine Lösung von der Welt ermöglichen soll7.