Verd@mmt—Er*tisch

Mein Name ist Belén und ich bin eine verbitterte Büroangestellte. Wie jeden Morgen steige ich in den Zug in die Kabine, wo ich von neun bis fünf mit einem Stift drücke und auf einer Tastatur hämmere. Und nein, ich bin nicht die Sekretärin eines Millionärs, aber heute Morgen war ein aufdringlicher Chef im Zug.

Groß, gutaussehend, athletisch und mit all den körperlichen Tugenden und dem Auftreten, um zu wünschen, dass er mich ans Bett fesseln und mich auf die harte Tour ins Nirvana bringen würde. Aber da knurrt er ein Telefon an, als wäre er der König der Welt und sein Gesprächspartner ein armer Teufel, der es vermasselt hat.

Als er zwei Haltestellen vor mir aus dem Zug steigt, schiebt er das Handy in seine Aktentasche, verfehlt es aber und fällt zu Boden. Ich hebe es auf, als Türen vor meiner Nase zuschlagen, ein Mann, der meinen Versuch, ein guter Bürger zu sein, taub hört.

Jetzt kommt das, was du nicht über mich weißt. Ich schäme mich nicht, aber mir fehlen zwei Schrauben. Neugierig geworden, hatte ich keine Bedenken, einen Blick auf ihre Gespräche zu werfen. Und als ich sah, dass es explizite Inhalte gab, ein größerer Blick. Nachdem ich gesehen hatte, was ich gesehen hatte, beschloss ich, seine Fotos zu überprüfen, und ich sah in seiner Post sogar eine Bestellung von einem “Spielzeugladen”, dank derer ich sehen konnte, “wo ich den Besitzer finden und das Handy zurückgeben könnte”. Auch das Anschauen seiner Videos war ein notwendiges Übel.

Also pflanzte ich mich in sein Büro. Seine Sekretärin sagte mir natürlich, dass er sehr beschäftigt sei und nicht die Absicht habe, mich zu sehen. Ich ließ das Handy auf dem Tisch liegen und ging. Es ist möglich, ich gebe zu, dass er ein Bild von mir auf seinem Handy hinterlassen hat. Ein Foto so explizit wie Ihres.

Er wusste nicht, ob er sie sehen würde.

Ich habe nicht erwartet, dass du mich anrufst.

Ich hatte nicht erwartet, am anderen Ende der Leitung zu schwitzen und zu stöhnen.

Ich hatte nicht erwartet, dass er seinen Fahrer schicken würde, um mich abzuholen.

Die Wahrheit? Einmal im Auto, wenn ich erwartete, gefesselt zu werden.

Was sie nicht erwartet hatte, war, ihm danach Handschellen anzulegen.