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Gewalt bei Jugendlichen

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Falls möglich, sollen also Gewaltakzeptanz, Gewaltbereitschaft und Gewalthandeln differenziert betrachtet werden. Gewaltakzeptanz und Gewaltbereitschaft stellen jedoch keine hinreichenden Bedingungen für gewaltsames Handeln dar. Ferner hängt die Beteiligung an Gewaltaktionen von antizipierten Folgen, Gruppennormen und affektiven Bedingungen ab. Die Beteiligung an Gewaltaktionen setzt nicht einmal eine Gewalt akzeptierende Einstellung voraus. Gewalthandeln ist nämlich stark an situative Bedingungen gebunden. Dazu zählt Alkoholkonsum oder die soziale Dynamik von „Mutproben“. Einstellungskonsistentes Handeln ist demnach keine zwingende Vorraussetzung an der Teilnahme einer Gewaltaktion (vgl. Sturzbecher, 1997).

Um dem oben erwähnten Anspruch auf eine differenzierte Untersuchung Folge zu tragen, wird Jugendgewalt auf drei unterschiedlichen Ebenen abgebildet:
Akzeptanzebene („Was halte ich von Gewalt als Interaktionsform?“) Ebene der Verhaltensintentionen („Bin ich bereit, Gewalt zur Durchsetzung von Interessen oder zum Freizeitvergnügen einzusetzen?“) Handlungsebene („Habe ich bereits an Gewaltaktionen aktiv teilgenommen?“). (ebenda)
Zunächst sind das Mikrosystem „Familie“ und die darauf bezogenen Indikatoren von Interesse. In Bezug auf die Herkunftsfamilie existieren zum einen interaktionale Variablen und zum anderen ökonomische Variablen. Diese kann man, wie folgt, näher beleuchten, wie zum Beispiel beim Projekt „Jugend in Brandenburg 1996“ (ebenda). Da sich die Gewaltbereitschaft von Jungen und Mädchen unter quantitativen und qualitativen Gesichtspunkten unterscheidet (Maccoby & Jacklin, 1980), wird zwischen Jungen und Mädchen differenziert.

Es wurde festgestellt, dass die beruflichen Bindungen der Eltern oder aber kritische Lebensereignisse der Jugendlichen in der Familie kaum mit gewaltbezogenen Einstellungen der Jugendlichen oder deren Beteiligung an Gewaltaktionen korrespondieren. Folglich bedarf es bei diesen Indikatoren keiner näheren Vorstellung. Andererseits korrespondiert die Einschätzung des relativen familiären Lebensstandards in Bezug zur Umgebung deutlich mit der Bereitschaft Gewalt auszuüben (vgl. Sturzbecher, 1997).

GENRE
Non-Fiction
RELEASED
2012
18 October
LANGUAGE
DE
German
LENGTH
21
Pages
PUBLISHER
GRIN Verlag
SIZE
82
KB

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