Das ‚Andere’ als Kategorie der Selbstbestimmung im Denken Jehuda Halevis und Franz Rosenzweigs Das ‚Andere’ als Kategorie der Selbstbestimmung im Denken Jehuda Halevis und Franz Rosenzweigs

Das ‚Andere’ als Kategorie der Selbstbestimmung im Denken Jehuda Halevis und Franz Rosenzweigs

"Ein Herz unter den Völkern"

    • 15,99 €
    • 15,99 €

Description de l’éditeur

Aus dem Denken über das Andere wächst das Bewusstsein des Eigenen, das Fremde erst rückt auch das Bekannte ins Licht, nur im Erlebnis der Gegensätze erwacht der Mensch zu sich selbst, findet er Heimat. Wo verlaufen die Grenzen zwischen dem Eigenen und dem Befremdlichen? Kann hier die Trennung von Innerem und Äußerem Aufschluss geben und wo findet sich dann das Außen, wo das Innen? In aller Regel folgt die Zuordnung dem Denkmuster der „inneren Heimat“ im Gegensatz zur „äußeren Fremde“ – jede Überkreuzung der Begriffe hätte ernste Folgen für das innere oder äußere Befinden, stellte sich doch die „innere Fremde“ als Fragwürdigkeit des Subjekts, die „äußere Heimat“ aber als Mangel einer wirklichen Zugehörigkeit dar. Auch die örtliche Differenzierung bleibt begrifflich aufeinander angewiesen, es lässt sich kein Außen ohne ein Inneres denken und vice versa. Das „Eigene“ und das „Innere“ bleibt daher ein intuitiv miteinander assoziiertes Wortpaar, ohne dass sich die Begriffe notwendig gegenseitig bedingen. Es entspringt wohl der tief empfundenen und lang tradierten Erfahrung des Menschen, die Angst und das Befremdliche mit dem Äußeren, dem von außen Hereinbrechenden, zu identifizieren, sich gegen alle vermeintlichen Feinde ein sicheres Innen aufzubauen und zu bewahren. Diese „Behausung“ spendet seinen Bewohnern neben der Sicherheit nicht selten auch Licht und Wärme, entsprechend werden dem Unbekannten und Fremden die Helligkeit ab- und die Kälte zugesprochen. Die Stilisierung des Feindes erschöpft sich nicht in den genannten Zuschreibungen, doch soll hier die Feststellung genügen, dass die abstrakte Trennung der Sphären in überaus praktischer Weise Folgen trägt. Dabei soll auch bemerkt werden, dass der Feind wohl das Andere verkörpert, das Andere aber nicht notwendigerweise einen Feind. Ein Blick auf die Geschichte sakraler Architektur zeigt, wie sich im Laufe der Zeit das „Innere“ mit der Idee des Heiligen verbunden hat. Der jüdische Tempel ist ein besonders herausragendes Beispiel für die stufenweise Hinführung von profanem Außen in das heilige und allerheiligste Innere, eine Gliederung, die in vielen anderen Religionen ihre Entsprechung findet.

GENRE
Religion et spiritualité
SORTIE
2012
30 juillet
LANGUE
DE
Allemand
LONGUEUR
37
Pages
ÉDITIONS
GRIN Verlag
TAILLE
357
Ko
Politisierte Rezeption des Hofjuden Joseph Süß Oppenheimer in der Weimarer Republik Politisierte Rezeption des Hofjuden Joseph Süß Oppenheimer in der Weimarer Republik
2006
Der trügerische Schein von Freiheit - Briefwechsel Rahel Varnhagen - Pauline Wiesel Der trügerische Schein von Freiheit - Briefwechsel Rahel Varnhagen - Pauline Wiesel
2012
Illusion Freiheit Illusion Freiheit
2012
US-amerikanische Interessen im Nahen Osten und die Beziehung zu Israel –  Eine Untersuchung vor dem Hintergrund der neorealistischen Theorie US-amerikanische Interessen im Nahen Osten und die Beziehung zu Israel –  Eine Untersuchung vor dem Hintergrund der neorealistischen Theorie
2012
Freudenrausch und Weltenschmerz. Die Entwicklung des Erzählers in Friedrich Hölderlins Roman "Hyperion oder der Eremit in Griechenland" Freudenrausch und Weltenschmerz. Die Entwicklung des Erzählers in Friedrich Hölderlins Roman "Hyperion oder der Eremit in Griechenland"
2012
Jürgen Habermas - Die postnationale Konstellation und die Zukunft der Demokratie oder Über die Möglichkeit eines demokratischen Prozesses in Europa Jürgen Habermas - Die postnationale Konstellation und die Zukunft der Demokratie oder Über die Möglichkeit eines demokratischen Prozesses in Europa
2006