Der Dokumentarfilm im Wirkungsdreieck von Realität, Repräsentation und Rezeption Der Dokumentarfilm im Wirkungsdreieck von Realität, Repräsentation und Rezeption

Der Dokumentarfilm im Wirkungsdreieck von Realität, Repräsentation und Rezeption

    • 13,99 €
    • 13,99 €

Description de l’éditeur

Am Anfang der Untersuchung, inwieweit die drei Größen Realität, Repräsentation und Rezeption im Phänomen Dokumentarfilm eine Rolle spielen und diskutierbar sind, muss eine Definition dessen geliefert werden, was wir unter Dokumentarfilmen überhaupt erst verstehen. Nun könnte man zwar sagen, sie sind eben jene Filme, die Nicht-Fiktional sind, dennoch kann aber ein Gegenstand noch nicht dadurch gänzlich bestimmt werden, dass man sagt, was er nicht sei. Das geht genauso schlecht, also wollte man bestimmen, was grün sei, indem man sagt: grün ist nicht rot. Was grün nun eigentlich ist, muss bei einer solchen Definition unsicher bleiben. Auch scheint der Begriff des Nicht-Fiktionalen uns zuzuflüstern: „representation is pre-eminently fictional [and] fiction is always already there and must with effort be negated“. (Ponech: 1) Wohl ist es auch so, dass „stets von der Marginalisierung des Dokumentarfilms gegenüber den dominanten, Sehgewohnheiten prägenden und Gattungserwartungen konstituierenden Genres des Spielfilms auszugehen“ ist. (Hattendorf: 13/14)

Dieser Weg der negativen Begriffsbestimmung ist also kein fruchtbarer, obwohl es schwer ist, von ihm abzuweichen. Dies ist vielleicht der Prozess der Emanzipation und der Abkopplung des Dokumentarfilmes als Genre von anderen Filmtypen und -kategorien. Der Dokumentarfilm als ein „’Nebenweg’ der Filmgeschichte“ (Hattendorf: 14) lässt sich auch aus sich selbst heraus definieren, so zeigt der Dokumentarfilm „bestimmte Ausschnitte der geschichtlichen oder gegenwärtigen Wirklichkeit“ (Brockhaus: Bd. 5, S. 586) und zeichnet sich durch einen hohen Wirklichkeitsbezug aus: „the non-fiktion film is, by definition, one that must achieve or purport to achieve an utterly realist mode of representation“ (Ponech: 6). Im Gegensatz zu Spielfilmen sind Dokumentarfilme durch die Präsentation von Fakten charakterisiert, von echten Orten, Menschen und Ereignissen also und nicht von ausgedachten, fiktionalen. (Ponech: 9) Das Medium Dokumentarfilm ist an sich etwas, was für etwas anderes, nämlich für unsere Realität, stehen soll. „For X to be a natural sign of Y, Y must really be the case“ (Ponech: 10), und in sofern ist ein Dokumentarfilm auch nur dann einer, wenn es diese abgebildete Wirklichkeit Y gibt.

GENRE
Romans et littérature
SORTIE
2004
6 octobre
LANGUE
DE
Allemand
LONGUEUR
14
Pages
ÉDITIONS
GRIN Verlag
TAILLE
145,8
Ko

Plus de livres par Martin Arndt

Künstlerische Darstellungen von Zeit. "1965/1-8" von Roman Opalka und "Today Series" von On Kawara Künstlerische Darstellungen von Zeit. "1965/1-8" von Roman Opalka und "Today Series" von On Kawara
2007
Diskursverarbeitung: Analyse der Rezeptionsphase im bilateralen Dolmetschen mit dem Sprachenpaar Deutsch-Russisch Diskursverarbeitung: Analyse der Rezeptionsphase im bilateralen Dolmetschen mit dem Sprachenpaar Deutsch-Russisch
2007
Über die Wissenschaftlichkeit der Jenenser Spekulationsphilosophie Über die Wissenschaftlichkeit der Jenenser Spekulationsphilosophie
2004
James Baldwin’s "Go Tell It on the Mountain" - a religious approach James Baldwin’s "Go Tell It on the Mountain" - a religious approach
2004
Glück, Kunst und Lebensführung und der Sinn des Lebens als Themen in Tolstois Erzählung 'Luzern' Glück, Kunst und Lebensführung und der Sinn des Lebens als Themen in Tolstois Erzählung 'Luzern'
2004
Künstlerische Darstellungen von Zeit Künstlerische Darstellungen von Zeit
2007