Der Lunfardo. Bildung und Zusammensetzung der Varietät des Spanischen
-
- 13,99 €
-
- 13,99 €
Description de l’éditeur
„Ein Spanier, der wie ein Italiener spricht, sich wie ein Franzose kleidet und
glaubt, er sei Engländer.“
So beschreibt Bruce Chatwin die Argentinier in einem seiner Werke und lässt
gleichzeitig die große kulturelle Wichtigkeit der Europäer für das im Süden
Südamerikas gelegene Land erkennen. Mit einer großen Einwanderungswelle,
die etwa um das Jahr 1880 begann, kamen viele Europäer nach Argentinien.
Dort hinterließen sie ihre Spuren sowohl in der Kultur, als auch in der Sprache.
Es entstanden viele unterschiedliche Varietäten des Spanischen durch den
Einfluss der europäischen Sprachen auf das argentinische Spanisch.
Besondere Bedeutung hat die Sprachvielfalt für Buenos Aires, denn hier ließen
sich die europäischen Einwanderer vorwiegend nieder. Hier findet man unter
anderem den Cocoliche, eine ehemals gesprochene Mischsprache aus
Italienisch und Spanisch und auch den Lunfardo, einen typischen Jargon der
Porteños1.
Letzteres soll in dieser Arbeit das Hauptthema sein.
Dabei werde ich versuchen diese Varietät des Spanischen zu definieren und
einzugrenzen. Ich werde den Ursprung des Lunfardos näher erläutern und
seine Bildung und Zusammensetzung erklären und auch inwiefern er heute
gesprochen wird, soll in dieser Hausarbeit immer wieder anklingen.
Die Schwierigkeit bei dieser Arbeit wird es sein, die kontroversen Auffassungen
über den Lunfardo der verschiedenen linguistischen Autoren zu vereinen, denn
man kann nicht generell sagen, wie genau er entstanden ist, ob man ihn nun
Soziolekt oder Dialekt nennen kann, noch ob es sich beim Lunfardo um eine
Sondersprache handelt und nicht vielleicht nur um Argentinismen.
Um dennoch die gängigsten Meinungen zum Lunfardo darstellen zu können,
werde ich mich neben anderen vor allem auf die Werke von José Gobello von
der Academia porteña del lunfardo und dem Wissenschaftler Mario E. Teruggi
stützen.