Die Erklärung des Meinungsumschwungs
Ansätze aus der Netzwerktheorie und der Schweigespirale
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Description de l’éditeur
Unter einem Netzwerk versteht man in der Soziologie einen Begriff zur Erklärung sozialer Differenzierung von zwischenmenschlichen Beziehungen in einem System. (...) Netzwerkmodelle beschreiben die Struktur von einem oder mehreren Netzwerken sozialer Beziehungen in einem Handlungssystem. Sie können grafisch dargestellt werden als zerstreute Punkte, die durch Linien zusammengehalten werden. Die Punkte sind Personen, die Linien ihre sozialen Beziehungen. Es wird zwischen Netzwerken der ersten Zone (Freundschaft, Nachbarschaft etc.) bis hin zur Zone n-ter Ordnung unterschieden. Die gesamte Gesellschaft kann so in soziale Netzwerke aufgeteilt betrachtet werden. (...) Neben Nachbarschafts-, Verwandtschafts-und Freundschaftsbeziehungen können auch Geschlechtsrollendifferenzierungen bei Ehepaaren, Status-Hierarchien, Strukturen lokaler Macht, aber auch Erscheinungen der Migration und die Möglichkeiten neuer Produktverbreitungen analysiert werden, allerdings bislang noch auf einer schmalen empirischen Basis. (Hartfiel/Hillmann 1982, S. 537)
Ein Netzwerk kann man als abgegrenzte Menge von Knoten und der zwischen ihnen verlaufenden Linien definieren. Die Knoten sollen die einzelnen Akteure des Netzwerkes repräse n-tieren. Diese können einzelne Personen oder Länder sein. Die Linien stehen für die zwischen diesen Akteuren verlaufenden Beziehungen. Diese Relationen können aufgrund ihres Inhaltes (z.B. Gefühlsbeziehungen, Verwandtschaftsbeziehungen oder Relationen in der Arbeitswelt), ihrer Intensität (z.B. Häufigkeit, Wichtigkeit für den Akteur oder dem Ausmaß des Ressourcentransfers) und ihrer Form (gerichtet oder ungerichtet) unterschieden werden. Unterschieden werden kann auch zwischen der Stärke der Bindungen. So gibt es weak ties und strong ties, also schwache und starke Bindungen zwischen den Knoten, je nach dem, was für einen Stellenwert diese für den Akteur haben. So sind einige Netzwerke von zentraler Bedeutung für einen Akteur, weil er sich jeden Tag in ihnen aufhält, in anderen hält er sich jedoch nur selten auf oder sie sind ihm unwichtig, weshalb ihre Bedeutung nur sehr marginal ist. Je stärker solche Bindungen nun sind, um so stärker wird auch der Einfluss sein, den diese im Netzwerk auf den Handelnden haben.