Korczaks Beobachtungen in den Sommerkolonien Korczaks Beobachtungen in den Sommerkolonien

Korczaks Beobachtungen in den Sommerkolonien

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Description de l’éditeur

Korczak zeichnet in seinen Schriften ein deutliches Bild des fähigen Erziehers. Die zentrale Aufgabe sei es, „das Kind leben zu lassen und ihm zu dem Recht verhelfen, Kind zu sein“1. Er müsse die Kinder vor Schlägen, Drohungen und Diebstahl schützen2 auch den scheinbar geringsten Besitz achten und den Kindern auf diese Weise zeigen, daß er sie ernst nimmt: „[...] überzeuge ihn davon, daß du eine andere Macht verkörperst, als sie ihm bisher begegnet ist.“3 Dies schlägt sich nieder in Korczaks Bericht über die Tschupy, an deren Beispiel er die Bedeutung scheinbar wertloser Gegenstände für die Kinder festmacht.

Als wichtigsten Punkt sieht er, „jedem in jedem Fall völlig zu verzeihen“4; das aber ist nur dann möglich, wenn der Erzieher sich nicht für die ferne Zukunft des Kindes verantwortlich fühlt, sondern nur für den heutigen Tag5. Dies ist mit gesundem Menschenverstand auch nachzuvollziehen: Das Kind, das mir anvertraut ist, lebt schließlich heute ebenso wie in einigen Jahren. Ich darf mich als Erzieherin nicht darauf berufen, daß das Kind sich später einmal gut benehmen können muß (worauf die meisten Erziehungsversuche schließlich abzielen), sondern ich sollte mich darum kümmern, ob es sich heute so entfalten kann, wie es muß; ob es sein Recht auf den heutigen Tag bekommt.

Für diese weitreichenden Aufgaben sind die psychischen Fähigkeiten von besonderer Bedeutung: Der Erzieher muß fähig sein zur Selbstanalyse und zum Eingestehen von Fehlern. Er legt sich laufend selbst Rechenschaft ab, um sein Verhalten den Kindern gegenüber zu verbessern und überprüft die Grundsätze seines Handelns an der Realität. Den anderen Erziehern begegnet er mit Achtung und bereichert sich an deren Erfahrungen, ohne sich jedoch nur auf sie zu stützen.

Der gute Erzieher fürchtet sich nicht vor Gedanken, Taten oder Worten, die von den Kindern kommen, sondern spricht direkt und ohne Scheu darüber 6. Er müsse etwas von einem Schauspieler haben, meinen die, die Korczak kannten: „Er muß den Verärgerten, den Bekümmerten oder den Fröhlichen spielen können, obwohl er diese Stimmung im Augenblick gar nicht erlebt. Er sollte in der Lage sein, vor den Kindern die im Moment notwendige benötigte Rolle spielen zu können.“7 Dabei ist er aber immer „heiter und voller Nachsicht“8 und humorvoll. Durch seinen Humor we rden kritische Situationen entschärft, ohne daß eine Partei ihr Gesicht verliert, was gerade bei schwierigen Kindern von Bedeutung ist9.

GENRE
Professionnel et technique
SORTIE
2012
9 octobre
LANGUE
DE
Allemand
LONGUEUR
19
Pages
ÉDITIONS
GRIN Verlag
TAILLE
82,7
Ko

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