Semiotische Begründbarkeit kartographischer Signaturen Semiotische Begründbarkeit kartographischer Signaturen

Semiotische Begründbarkeit kartographischer Signaturen

Prolegomena zum Stellenwert räumlicher Dreidimensionalität in der Kartographie am Beispiel der Signatur auf Grundlage der Semiotik von Charles S. Peirce

    • 34,99 €
    • 34,99 €

Description de l’éditeur

Während kartographische Lehrbücher immer noch auf das Modell der Karte fokussiert sind, entwickelt sich auf der Basis digitaler Rechentechniken eine Vielzahl alternativer Darstellungsformen der Realität im zwei- und dreidimensionalen Raum. Bekennt sich die Kartographie jedoch zu ihrem selbst gesteckten Ziel, (räumlich dreidimensionale) Wirklichkeit möglichst zutreffend zu vermitteln, kann sie sich mit der (räumlich zweidimensionalen) Karte nicht a priori zufrieden geben. Stattdessen erheben sich Fragen, wie diese neuen Möglichkeiten verwendet werden können und sollen, was zugleich - dem wissenschaftlichem Anspruch der Kartographie folgend - das Interesse impliziert, ob und in welchen Aspekten diese jungen Visualisierungstechnologien der Karte überlegen sind. Dieses Interesse an optimalen oder gar idealen kartographischen Darstellungsformen setzt einen umfassenden theoretischen Hintergrund voraus, vor dem es möglich ist, theoretisch gleichwertig abgesicherte Modelle miteinander zu vergleichen. Diese Vergleichsbasis fehlt der Kartographie jedoch gegenwärtig, da sich ihr Theoriengebäude und Regelsystem sowie das darin verwendete Fachvokabular - entsprechend ihrer Fachliteratur - auf die Karte konzentrieren und somit immer weiter hinter den Potentialen kartographischer Praxis (z.B. Virtual-Reality-Modelle, Digitale Globen) zurückbleiben.



Die skizzierte Problematik ist der Ausgangspunkt vorliegender Arbeit, in welcher versucht wird, ausgehend von den prinzipiellen Zielen der Kartographie eine theoretische Basis und eine darauf begründete Methode einzuführen, die einerseits im Stande sind, die gegenwärtige Fülle an Visualisierungsmöglichkeiten in sich aufzunehmen, andererseits aber offen genug sein sollen, um auch alle zukünftig möglichen Modelle der Wirklichkeit implizieren zu können, ohne sich dabei auf die visuelle Form der Wahrnehmung beschränken zu müssen.



Vorzustellende Theorie geht von jenen beiden Korrelaten aus, die innerhalb des kartographischen Kommunikationsprozesses von allen technologischen Bedingungen (relativ) unabhängig sind: einerseits die Wirklichkeit, die modelliert werden soll, andererseits die NutzerInnen, denen man diese Wirklichkeit vermitteln möchte. Dieser Vermittlungsprozess wird zunächst anhand des semiotischen Modells von Charles Sanders Peirce strukturiert und analysiert werden, um die Funktion einer kartographischen Darstellung aus dem Blickwinkel dieser Semiotik deutlich zu machen.



In einem weiteren Schritt wird hernach die Prototypentheorie in das skizzierte semiotische Modell integriert werden, um dadurch die Ausrichtung der Kartographie an ihren NutzerInnen festmachen, aber zugleich auch die Anforderungen kartographischer Praxis formalisieren und somit präziser fassen zu können. Durch die Einführung der Prototypentheorie ist eine Methode, Wirklichkeit auf einer für die NutzerInnen relevanten Kategorisierungsstufe zu vermitteln, bereits vorbereitet. Wie diese semiotisch begründete Methode konkret angewendet werden kann, soll am Beispiel ausgewählter Signaturen ausgeführt werden. Dabei wird auch deutlich werden, wie die vorgestellte Methode nicht nur für den Entwurf neuer Signaturen, sondern auch zur Bewertung bestehender kartographischer Zeichen eingesetzt werden kann.



Diplomarbeit aus dem Jahr 2006 im Fachbereich Geowiss. / Geographie - Kartographie, Note: sehr gut, Universität Wien (Institut für Geographie und Regionalforschung), 72 Quellen im Literaturverzeichnis.

GENRE
Science et nature
SORTIE
2013
24 janvier
LANGUE
DE
Allemand
LONGUEUR
118
Pages
ÉDITIONS
GRIN Verlag
TAILLE
11,8
Mo