Walfisch, Wissenschaft, Wettbewerb Walfisch, Wissenschaft, Wettbewerb

Walfisch, Wissenschaft, Wettbewerb

Die deutschen Ansprüche auf Teile der Antarktis - Die "Neuschwabenland"-Expedition von 1938/39 im Kontext

    • 34,99 €
    • 34,99 €

Description de l’éditeur

Deutsche Ansprüche auf Teile der Antarktis' Was sich auf den ersten Blick wie eine Schnapsidee ausnimmt, hat einen historisch relevanten Kern. Die Aktivitäten deutscher Polarforscher am Südpol gehen bereits ins 19. Jahrhundert zurück. In dieser Studie wird gezeigt, wie die Forschungsleistungen im 20. Jahrhundert politisch instrumentalisiert wurden. In besonders großem Umfang war dies bei der Neuschwabenland"-Expedition im Rahmen des Vierjahresplans von Goering der Fall. Was nach außen hin als reine Wissenschaftsunternehmung dargestellt wurde, sollte auch den Großmatgestus des "Dritten Reiches" zum Ausdruck bringen. Nationen, die im Spiel der Verteilung um die polaren Einflusssphären mitspielen, so die Zeitgenossen, sind Weltmächte. In diesem Sinne ist die 1938 begonnene Expedition unter Kapitän Ritscher ein Symbol für deutsches Machtstreben, das sich hinter einer komplexen Forschungsleistung verbirgt. Die Expedition schrieb Forschungsgeschichte, weil mit Hilfe des Katapultschiffes der Lufthansa, der "Neuschwabenland", Flugzeuge starteten, die dann die neue Methode der Luftkartographie erprobten. Sowohl aus diesen Forschungsleistungen als auch aus dem Abwurf von Hakenkreuzsymbolen sollte das Deutsche Reich seine territorialen Ansprüche geltend machen, die dann auch parallel in einer völkerrechtlichen Fachzeitschrift sondiert wurden. Gerechtfertigt wurde die konzertierte Forschungsaktion auch mit dem "deutschen Fettbedarf" und dem Anspruch auf die damals als Energiequelle ausgebeuteten Wale. Die Expedition des Jahres 1938/39 wurde nicht nur in einem Jugendbuch verarbeitet und durch eine Forschungsserie dokumentiert, sie sorgte in der frühen Bundesrepublik für Diskussionsstoff im Auswärtigen Amt, das sich dafür entschied, die auf der Exkursion gegebenen Namen im Bundesanzeiger zu nennen und international die deutschen Forschungsleistungen anzuerkennen. Noch in den 1980er Jahren beschäftigte sich ein Forschungsprojekt mit der deutschen Namensgebung in der Antarktis. Im Zuge der Internationalisierung der Antarktis ist das Projekt des Jahres 1938, das durch eine norwegische Besitzergreifung und deren internationale Anerkennung rasch vereitelt wurde, fast in Vergessenheit geraten. Häufig wird es in wenig seriösen Publikationen als Anlass für Spekulationen über deutsche U-Boote oder eine Flucht Hitlers missbraucht. In dieser Studie wird in einem seriös erarbeiteten Kontext gezeigt, inwiefern die Forschung für symbolische Politik eingespannt wurde. Forschungsarbeit aus dem Jahr 2008 im Fachbereich Geschichte - Nationalsozialismus, II. Weltkrieg, Note: keine, Johannes Gutenberg-Universität Mainz (Historisches Seminar)."

GENRE
Histoire
SORTIE
2012
12 novembre
LANGUE
DE
Allemand
LONGUEUR
96
Pages
ÉDITIONS
GRIN Verlag
TAILLE
236,8
Ko

Plus de livres par Holger Reiner Stunz

Passionate Pilgrimage and "Painful Disenchantment" Passionate Pilgrimage and "Painful Disenchantment"
2009
Das "hessische Salzburg" - Festspiele in Bad Hersfeld Das "hessische Salzburg" - Festspiele in Bad Hersfeld
2008
Collective Mourning Collective Mourning
2008
Walfisch, Wissenschaft, Wettbewerb - Die deutschen Ansprüche auf Teile der Antarktis Walfisch, Wissenschaft, Wettbewerb - Die deutschen Ansprüche auf Teile der Antarktis
2008