Die bulgarische Postavantgarde der 60-er Jahre
Atanas Daltschev
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- 12,99 €
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Publisher Description
Es ist kaum möglich Poesie einseitig zu lesen und zu interpretieren, ohne eine Reihe von schwierigen Fragen und semantischen Zweideutigkeiten zu provozieren. Noch weniger anwendbar wäre der eindeutige Zugang zu der poetischen Sprache von Atanas Dalev. Das philosophische Potential dieser Sprache erlaubt keine verklemmten Antworten und Zugehörigkeit in die üblichen Denkpraktiken. Mit jeder erneuten Lesung ergänzt sich mein Blickpunkt zu dieser Poesie, so als ob er in der 'spiegelwelt von Dalev kristallisiert, die von gegensätzlichen Werten und sich gegenseitig wiederspiegelnden Eigenschaften besteht. In die Visionen der reinen Gegenständlichkeit oder der modernen existentiellen Ideen eingesponnen, für die grobe, barbarische Sprache oder der Erschaffung eines neuen symbolischen Models, konstruiert die Poesie von Dalev die Entstehung einer neuen Weltanschauung. Die radikale Beständigkeit, in der der Poet in seinem Anderssein besteht, gibt uns die Möglichkeit über eine andere Position in den globalen Fragen des menschlichen Daseins in der Welt, über die Einsamkeit und über den Lauf des Lebens nachzudenken. Zweifellos ist die Dichtung von Dalev eine neue Erscheinung im bulgarischen Literaturprozess. Sie hat ästhetische, philosophische, sowie soziale Gründe. Die ästhetische Veränderung von der ersten Hälfte der 20 Jahre des vorigen Jh. charakterisiert sich mit Mehraspektischen und schwierigen gegenseitiger Beeinflussung zwischen dem schon aussterbenden Symbolismus und den anfänglichen antisymbolistischen Strömungen. Auf dem Prinzip der Abschiebung der Tradition und unvermeidlichen Vererbung, formiert sich ein völlig unterschiedliches poetisches Modell, mit einer neuen Darstellung und einem neuem Arsenal in den künstlerischen Mitteln. Es transformiert die alten Sichtweisen und die Beziehungen zum Verlauf des Daseins, situiert den Menschen in der Welt auf eine unbekannte Weise, gibt neue Paradigmen für die Feststellung der menschlichen Identität vor. Das Werk von Dalev ist eine der ersten post- und antisymbolistischen Erscheinungen in der bulgarischen Literatur. Seine erste Gedichte veröffentlichte Dalev als Mitglied des literarischen Kreises 'strelec in Sofia, der sich für eine europäisch geprägte, nationale Kultur einsetzte. Studienarbeit aus dem Jahr 2003 im Fachbereich Russistik / Slavistik, Note: 1,7, Ludwig-Maximilians-Universität München (Institut für slavische Philologie), Veranstaltung: Die bulgarische Postavantgarde der 1960- er Jahre, 7 Quellen im Literaturverzeichnis.