Fidel Castro während der Kuba-Krise 1962 Fidel Castro während der Kuba-Krise 1962

Fidel Castro während der Kuba-Krise 1962

Der Máximo Líder in der Rolle des passiven Erfüllungsgehilfen?

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Im April 1962 spielte Chruschtschow gegenüber seinem Verteidigungsminister Malinowsky erstmals mit dem Gedanken, Nuklearraketen auf Kuba zu stationieren.6 Die damit verbundene Intention erklärt Sergo Mikojan, Sohn und enger Mitarbeiters seines Vaters Anastas Mikojan, dem Stellvertreter Chruschtschows: „The main idea was the defense of Fidel’s regime. Krushchev had some reason to think the United States would repeat the Bay of Pigs7, but not make mistakes anymore.”8

Am 17. April 1961 waren 1 300 Exilkubaner, ausgerüstet mit amerikanischen Waffen und unter der Leitung der CIA, in der Bahía de Cochinos (Schweinebucht) an der Südküste Kubas gelandet. Die CIA hatte damit gerechnet, dass die Invasion in Kuba einen Aufstand der Castrogegner auslösen würde, dem sich auch Teile der kubanischen Streitkräfte anschließen würden.

Die Invasoren trafen aber auf den erbitterten und geschlossenen Widerstand der Kubaner und mussten sich zwei Tage später geschlagen geben. Über 1 100 Exilkubaner wurden gefangen genommen. Der Invasionsplan war bereits unter Präsident Eisenhower entwickelt worden, und wurde dann unter Präsident Kennedy, wenn auch mit einigen Modifikationen, Realität.

Der massive Fehlschlag der Operation wurde zur öffentlichen Blamage des jungen US-Präsidenten. „(...) that Operation failed and became a huge public embarrassment for the president.”9 Nach dem Scheitern der Invasion sah sich die Regierung Kennedy innen- und außenpolitisch schweren Anschuldigungen ausgesetzt: In den USA warf man Kennedy und der CIA vor, die Invasion ungenügend vorbereitet und unterstützt bzw. überhaupt unternommen und die Lage auf Kuba völlig falsch eingeschätzt zu haben. Im Ausland protestierte vor allem die Sowjetunion scharf gegen die Invasion und schloss eine sowjetische Intervention auf Kuba nicht aus.10

Für Fidel Castro wurde der militärische Sieg zu einem umfassenden weltweiten Propagandaerfolg.11 In einem spektakulären, Tage währenden und als „Gespräch von Havanna“ bekannt gewordenen offenen Gespräch diskutierte Castro persönlich mir den Gefangenen vor der Fernsehkamera über die Invasion und über seine Revolution.12 „Playa Girón“ der Name des Strandabschnittes an der „Bahía de Cochinos“ , wurde nach dem 19. April 1961, insbesondere in den kubanischen Geschichtsbüchern, zum Synonym dafür, dass die gefürchtete Supermacht USA keineswegs allmächtig und unbesiegbar ist.13 Die Niederlage Washingtons in der Schweinebucht steigerte Castros Heldenmythos, zumindest bei dessen Sympathisanten, ins Legendäre.14 Carlos Franqui, der später, wie viele einstige Freunde und Vertraute, der Revolution enttäuscht den Rücken kehrte, schrieb: „Seine Feinde waren völlig diskreditiert, und er wurde zur Inkarnation der Revolution.“15

GENRE
History
RELEASED
2012
11 October
LANGUAGE
DE
German
LENGTH
40
Pages
PUBLISHER
GRIN Verlag
SIZE
135
KB

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