Neue Organisationsformen
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Bevor man sich mit neueren Konzepten beschäftigt, die im Laufe der Zeit entwickelt wurden, um eine Optimierung der Organisationsabläufe herbeizuführen, muß zunächst einmal erklärt werden, was in der Soziologie unter dem Grundbegriff Organisation verstanden wird. Dazu sollen vorab einige Definitionen herangezogen werden.
Bei Anthony Giddens ist eine Organisation eine große Gruppierung von Menschen, die aufgrund unpersönlicher Regeln strukturiert ist und bestimmte spezifische Ziele verwirklichen soll.1
Für W. Girschner sind Organisationen in gewisser Weise Werkzeuge. Sie sind Verlängerungen unserer selbst und Mechanismen zur Verwirklichung einer Vielzahl von Zielen, die über die Möglichkeiten des Einzelnen weit hinausgehen.2
In einer dritten Definition von Hermann Korte und Bernhard Schäfers sind Organisationen Instrumente zur Erreichung spezifischer Ziele oder Zwecke, d.h. von bestimmten Zuständen oder Ergebnissen, die durch das bewußt geregelte Zusammenwirken von Menschen und die Nutzung von Mitteln erreicht werden sollen.3
Luhmann (1964) und Thomson (1967) sehen das Hauptproblem komplexer Organisationen vor allem in der Bewältigung von Unsicherheiten und im Abbau von Komplexität, die ihren Ursprung insbesondere in den Variablen Umwelt und Technologie finden.
Im Mittelpunkt des Tavistock- Konzeptes (Miller/ Rice 1967) steht die Analyse soziotechnischer Systeme. Dieses Konzept beschreibt Organisationen als offene, zielgerichtete Systeme und betont die Bedeutung sachlicher und menschlicher Aspekte in ihrer wechselseitigen Verzahnung.4
Zusammenfassend kann gesagt werden : Organisationen sind in ihren Ausprägungen und Funktionen zwar äußerst verschiedenartige soziale Gebilde, gleichen sich aber im Hinblick darauf, daß sie zweckorientiert und arbeitsteilig sind, einen angebbaren Kreis von Mitgliedern sowie systematische Verfahren der Entscheidungsfindung und Steuerung haben.5
Mittels arbeitsorganisatorischer Strukturierung werden Tätigkeiten zu einem Gesamtarbeitsprozeß verbunden. Organisationen stellen des weiteren eine spezifische Art des sozialen Handelns dar. Die Theorie kann dabei vom sozialen Handeln wie vom Handlungsresultat, dem sozialen System, her konzeptualisiert werden. Das eine ist der handlungstheoretische, das andere der systemtheoretische Zugang. Girschner geht ferner davon aus, daß soziales Handeln in Organisationen in starkem Maße durch Formalisierung geprägt wird.6