Vater-Tochter-Beziehungen bei G. E. Lessing Vater-Tochter-Beziehungen bei G. E. Lessing

Vater-Tochter-Beziehungen bei G. E. Lessing

Gefangen zwischen Tugend und Moral

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In Lessings Trauerspielen fällt am Ende der Vorhang über die Leichen der Kinder. Hinter ihnen stehen die Väter. Vom Licht einer Vater-Idee getroffen, werfen sie Schatten, die größer sind als ihre Gestalt. In [] Miß Sara Sampson ist es die Idee der gütigen Vaterschaft. [] In Emilia Galotti verbindet sich nun das strafende Vater-Bild mit einer dramatischen Gestalt. [Neumann 1977, S. 37] Für die Literatur der Aufklärung ist die Frage nach der rechten Vaterschaft sehr zentral. Wie soll der ideale Vater sein Lessing hat die Trauerspiele Miß Sara Sampson und Emilia Galotti in unmittelbarer zeitlicher Nähe verfasst. Obwohl auch der Ausgang der beiden Dramen nahezu der Gleiche ist beide Töchter sterben , scheinen Lessings Vater- und Tochter-Figuren grundlegend verschieden zu sein. Auf den ersten Blick wird klar, dass die Vater-Tochter-Beziehungen in beiden Trauerspielen von den Begriffen Tugend und Laster maßgeblich bestimmt werden: Die Rettung von Emilias Tugend ist der Grund für ihren Tod. In Miß Sara Sampson wird die Bedeutung der beiden Begriffe schon zu Beginn des ersten Aktes deutlich. In jedem Drama Lessings werden einzelne Elemente der Vater-Autorität isoliert und dem Streit der Meinungen unterworfen. Dieser Meinungs-Streit ist das Kernstück der dramatischen Konflikte. Väter und Kinder stehen sich gegenüber, sie glauben zu wissen, wie ein Vater sein soll, aber ihre Gewissheiten sind durch Vorurteile getrübt. [Neumann 1977, S. 16f.] Allerdings sind Lessings Dramen keine reinen Erziehungsratgeber darüber, wie das Verhältnis zwischen Vater und Kind sein sollte, sondern sie sind vor allem auch Kritik an der bestehenden Gesellschaftsordnung. Die Vaterfigur steht stellvertretend für jede Art von Autoritätsperson in Politik, Religion und Gesellschaft. Im Philotas stellt Lessing die Frage: Was ist ein König, wenn er kein Vater ist Tatsächlich steht jede Autorität und zuletzt sogar das Wesen der Gottheit zur Diskussion, sobald die Gestalt eines Vaters in literarischen Werken des 18. Jahrhunderts erscheint. [Neumann 1977, S. 11] Ziel dieser Arbeit ist es, zu belegen, dass das Handeln der Vater- und Tochter-Figuren in Lessings Trauerspielen Miß Sara Sampson und Emilia Galotti sowie die Beziehungen zwischen Vater und Tochter maßgeblich durch ihr Verständnis von Tugend beeinflusst werden. Anhand ausgewählter Textstellen wird die Einstellung der Figuren zu Tugend und Moral herausgearbeitet. Studienarbeit aus dem Jahr 2007 im Fachbereich Germanistik - Neuere Deutsche Literatur, Note: 1,0, Heinrich-Heine-Universität Düsseldorf, 20 Quellen im Literaturverzeichnis.

GENRE
Professional & Technical
RELEASED
2013
24 January
LANGUAGE
DE
German
LENGTH
31
Pages
PUBLISHER
GRIN Verlag
SIZE
111.3
KB