Politischer Islam: Milli Görüs in Deutschland Politischer Islam: Milli Görüs in Deutschland

Politischer Islam: Milli Görüs in Deutschland

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Bei der aktuellen Debatte um die Integration in Deutschland lebender Muslime kommt den islamischen Organisationen eine nicht zu unterschätzende Bedeutung zu. Die Islamische Gemeinschaft Milli Görüs1 (IGMG) nimmt dabei als mitgliedsstärkste Organisation einen Spitzenplatz ein. Nach eigener Darstellung legt die IGMG neben dem Angebot religiöser und sozialer Dienste für Muslime besonderen Wert auf die Förderung eines interreligiösen Dialoges zur Wahrung des gesellschaftlichen Friedens. Konträr dazu steht die Organisation seit Jahren unter Beobachtung des Bundesamtes für Verfassungsschutz (BfV). Der Vorwurf: Die IGMG vertritt ein politisches Islamverständis, das im Widerspruch zu grundlegenden Prinzipien der freiheitlich-demokratischen Grundordnung steht. Als Grund nennt das BfV in seinem jüngsten Jahresbericht unter anderem die engen Verbindungen zu Parteien des Gründungsvaters der Milli-Görüs-Bewegung in der Türkei, Necmettin Erbakan. Diese treten für die Abschaffung des Laizismus und die Errichtung einer islamischen Gesellschaftsordnung ein. Auch entspreche die Selbstdarstellung als integrationsfördernde Institution nicht den Tatsachen. So verlange die IGMG von ihren Mitgliedern die kompromisslose Beibehaltung der eigenen religiösen und kulturellen Identität. Der hier anklingende Verdacht der Täuschung der Öffentlichkeit ist ein oft verwendetes Argument ihrer Kritiker. Die IGMG ihrerseits begegnet unliebsamen Aussagen häufig mit dem Vorwurf der Islamfeindlichkeit. Tatsächlich erschwert die komplexe und wechselvolle Geschichte der IGMG, ihre Verbindungen in die Türkei, ihre Struktur mit über 2000 Vereinen und ein häufig emotionsgeladener Umgang mit dem Thema eine klare Beurteilung dieser Gruppierung erheblich. In dieser Arbeit soll der Frage nachgegangen werden, ob das von der IGMG gegenüber der deutschen Öffentlichkeit präsentierte Bild mit der Darstellung nach Innen im Einklang steht. Der Schwerpunkt der Betrachtung liegt hierbei auf der Reaktion auf den 11. September 2001, da die IGMG zu diesem Zeitpunkt schlagartig in den Focus der deutschen Öffentlichkeit rückte und ein Wechsel in der Führungsspitze zugunsten der Reformer innerhalb der Organisation stattfand. Essay aus dem Jahr 2005 im Fachbereich Orientalistik / Sinologie - Islamwissenschaft, Note: 1, Universität Hamburg (Asien-Afrika Institut), Veranstaltung: Muslime in Westeuropa: Aktuelle Debatten und Fragestellungen, Sprache: Deutsch.

GENRE
Professional & Technical
RELEASED
2013
14 January
LANGUAGE
DE
German
LENGTH
9
Pages
PUBLISHER
GRIN Verlag
SIZE
72.9
KB