Neotrusteeship und das Intermezzo der internationalen Staatengemeinschaft am Fallbeispiel Sudan

Seit 1950 steigt die Anzahl an Bürgerkriegen auf der Welt stetig an, doch erst seit dem Zusammenbruch des Warschauer Pakts gehen auch die Peacekeeping Operationen der United Nations in die Höhe, was als Indikator für die immer stärkere Verbreitung von Neotrusteeship anzusehen sei, so Fearon und Laitin in ihrer Theorie. Auch die Art der Missionen hat sich gewandelt: Ging es bis 1988 vor allem um die Sicherung und Überwachung von (Waffenstillstands)Grenzen, so beinhalten die neuen Missionen größtenteils Peacekeeping und 'state Reconstruction. Im Folgenden möchte ich näher auf die Theorie des Neotrusteeships eingehen, deren Kernelemente anhand des aktuellen Konflikts im Sudan bzw. in Darfur untersuchen und die Rollen der verschiedenen beteiligten Akteure analysieren. Dabei richte ich mein Augenmerk auf die Maßnahmen des Sicherheitsrat der UN (vor allem der Staaten China, Russland, USA) und der afrikanischen Union. Eine wichtige Rolle spielen hier die UN-Resolutionen 1676 und 1709, die die Struktur und das Verfahren der Friedensmissionen UNMIS und UNAMIS regeln. Außerdem werde ich auf das allgemeine Konfliktpotential im Sudan eingehen sowie auf die Reaktionen der sudanesischen Regierung in Khartum und der Oppositionsparteien bezüglich des Eingreifens der internationalen Staatengemeinschaft in Folge der kriegerischen Auseinandersetzungen in Darfur. Essay aus dem Jahr 2009 im Fachbereich Politik - Int. Politik - Thema: Frieden und Konflikte, Sicherheit, Note: 1,3, Otto-Friedrich-Universität Bamberg (Lehrstuhl für Internationale Beziehungen), Veranstaltung: Einführung in die internationale und europäische Politik, 19 Quellen im Literaturverzeichnis.