Sinkende Wahlbeteiligung bei Bundestagswahlen trotz Demokratieakzeptanz
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Descrizione dell’editore
Die Beteiligung an Wahlen gilt als die zentralste Möglichkeit der unmittelbaren politischen Partizipation des Volkes in parlamentarischen Demokratien (Katz 1992: 157). Umso erstaunlicher ist es, dass trotz der großen Bedeutung von Wahlen in Demokratien die Wahlbeteiligung bei der deutschen Bundestagswahl 2009 auf ein historisches Tief von 70,9% der 62,2 Millionen deutschen Wahlberechtigten sank, die niedrigste Wahlbeteiligung in der Bundesrepublik Deutschland seit Kriegsende (Egeler 2010). Ein Rückschluss auf eine Ablehnung der Demokratie durch die deutsche Bevölkerung wird jedoch durch zahlreiche repräsentative Umfragen entkräftet. So bekennt sich seit Anfang der sechziger Jahre die breite Bevölkerungsmehrheit zur demokratischen Ordnung und lehnt konkurrierende Herrschaftsmodelle ab (Gabriel 2005: 490-495).
Es stellt sich somit die Frage, worauf die gesunkene Wahlbeteiligung bei den Wahlen zum Deutschen Bundestag zurückgeführt werden kann, wenn die Mehrheit der Deutschen die Demokratie für die beste Staatsform hält.