Ubuntu als Konzept der Vergangenheitsbewältigung. Die südafrikanische  Truth and Reconciliation Commission Ubuntu als Konzept der Vergangenheitsbewältigung. Die südafrikanische  Truth and Reconciliation Commission

Ubuntu als Konzept der Vergangenheitsbewältigung. Die südafrikanische Truth and Reconciliation Commission

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1996 nahm in Südafrika die Wahrheits- und Versöhnungskommission ihre Arbeit auf. Im Zuge der Demokratisierung eines Landes, dessen jüngere Vergangenheit massive Formen politischer Gewalt gesehen hat, gab und gibt es einen gesteigerten Bedarf an dem, was wir „Vergangenheitsbewältigung“ nennen. Die Kommission als
staatliche Einrichtung verfolgte daher das Ziel, grobe Menschenrechtsverletzungen aufzuklären, die im Zeitraum zwischen dem 21.3.1960 und dem 10.5.1994 von Südafrikanern verübt worden waren. Außerdem wurde ihr die Aufgabe gestellt, Opfern und deren Angehörigen eine Form der Kompensation zukommen zu lassen
sowie über Amnestieanträge von Tätern zu entscheiden.
Obwohl sich das südafrikanische Modell an einigen internationalen
Wahrheitskommissionen aus der Vergangenheit orientiert, ist das Konzept der „Truth and Reconciliation Commision“ in seiner Umsetzung mit dem zugrundeliegenden Ziel der Versöhnung weltweit ein Novum, das sich näher zu betrachten lohnt.
In der vorliegenden Arbeit werde ich Konzept und Aufbau der Kommission analysieren und mich mit der Frage beschäftigen, ob die südafrikanische Form der Vergangenheitsbewältigung für andere Staaten Modell sein kann. Zu diesem Zweck ist es sinnvoll, zunächst den historischen Kontext zu skizzieren1 und kurz auf die ethnographischen Gegebenheiten des Landes einzugehen.
Daraufhin sollen Aufbau und Arbeit der Kommission analysiert werden, was zu einer allgemeinen Beurteilung führt: Wo liegen institutionelle Stärken und Schwächen, welche juristischen und ethischen Probleme sind entstanden? Schließlich läßt sich
die Frage beantworten, ob sich eine Wahrheitskommission dieses Typs als universelles Modell nutzen läßt. Dabei bietet es sich an, den Fall Südafrika in ein größeres Raster einzufügen und so festzustellen, warum die individuellen gesellschaftlichen Bedingungen weiterhin die Form der „Vergangenheitsbewältigung“
determinieren werden2.
In einem Fazit fasse ich schließlich die wesentlichen Ergebnisse der Arbeit zusammen.
[...]
_____
1 Natürlich komme ich nicht umhin, das Phänomen Apartheid in diesem Teil knapp zu umreißen. Auf eine ausführlichere
Darstellung dieses Systems jedoch muß aus Platzgründen leider verzichtet werden.
2 Ebenfalls nicht genauer erläutert werden die genauen Abläufe des Gesetzgebungsprozesses, der zur Bestellung der
Kommission führte. Für eine Zusammenfassung siehe Theißen, Gunnar: Vergangenheitsbewältigung in Südafrika. Die
südafrikanische Wahrheits- und [...]

GENRE
Politics & Current Affairs
RELEASED
2002
2 May
LANGUAGE
DE
German
LENGTH
34
Pages
PUBLISHER
GRIN Verlag
SIZE
379.1
KB

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