Vom Industriehafen zur Touristenattraktion
Die Victoria & Alfred-Waterfront in Kapstadt
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Seit Mitte der 80er Jahre haben Mittel- und Großstädte hohe Summen in die Umgestaltung ihrer städtischen Wasserfronten investiert (Burmester S.4). Wie kam es zu solch einem Strukturwandel an Hafen- und Uferzonen?
Dazu werde ich nun, angelehnt an die Diplomarbeit von Katja Burmester, die Theorie von Hoyle darstellen, die zeigt, wie Brachflächen an Hafen- und Uferzonen entstehen. Hoyle gliedert die allgemeine Entwicklung von Hafenstädten in fünf verschiedene Phasen. Aufgrund des technischen Fortschritts im Schiffsverkehr, sind die folgenden Entwicklungsphasen auf nahezu alle größeren Häfen anzuwenden. Deutlich wird dabei, dass die Stadt-Hafen-Entwicklung sich immer weiter voneinander entfernt, der Hafen sich funktional immer weiter von der Stadt entfernt (vgl. Abb.1).
Abbildung 1: Phasen der Stadt-Hafenentwicklung nach Hoyle (1989) überlagert mit langen Wellen nach Kondratieff (1923)
Quelle: Schubert, Dirk (2001), S. 19.
Bis zur Mitte des 19. Jahrhunderts, Hoyle bezeichnet es als erste Phase, waren die damals noch primitiven Stadthäfen Stapel- und Handelsplätze für hochwertige Waren des internationalen Handels. Schon während der Industrialisierung kommt es aufgrund eines schnellen Wachstums der Industrie zum Ausbau der Häfen, Hoyle bezeichnet sie in der zweiten Phase als expandierende Stadthäfen.
Die sogenannte technische Revolution führte aufgrund der neuen Möglichkeiten zu einem schnellen Anstieg der Gütermengen. Denn nicht nur die Anzahl der Schiffe stieg, auch wurden die Segelschiffe durch große motorbetriebene Eisenschiffe ersetzt, die erheblich größere Mengen in kürzerer Zeit transportieren konnten. Weite Teile des Hafenlandraumes wurden privatisiert oder aus Sicherheitsgründen gesperrt, der Hafenbetrieb verschwand aus dem täglichen Erlebnisbereich der Stadtbevölkerung (Priebs 1998, S.19). Neue größere Hafenbecken mussten angelegt werden. Doch der Handel war nun nicht mehr ihre einzige Funktion, die Häfen bekamen eine immer größere Verkehrs- und Zwischenlagerfunktion.