Carl Einsteins 'Bebuquin' - Kunstreflexion und ästhetisches Experiment
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Einstein gilt in der Forschung als ein Autor, der sich radikal von traditionellen Literaturtheorien abwendete und in Inspiration der neuesten Kunstrichtungen seiner Zeit eine innovative Ästhetik entwickelte. Auf dieser Innovativität und Originalität Einsteins beruht aber auch die Schwierigkeit, ihn eindeutig einer Kunstrichtung zuzuordnen. Dies soll in der vorliegenden Arbeit als Indiz für seine sowohl dichterische als auch kunsttheoretische Originalität untersucht werden. Gleichzeitig sollen die Möglichkeiten einer Kategorisierung seines Werks vor den sozialen, politischen und philosophischen Hintergründen und Einflüssen der Moderne betrachtet werden.
Die gesellschaftliche Krise dieser Jahre inspirierte zahlreiche Künstlergruppen zum Bruch mit althergebrachten Traditionen. Es soll gezeigt werden, welche dieser durch soziale und politische Spannungen vorangetriebenen künstlerischen Neuerungen sich Einstein zu Nutze machte und wie und zu welchem Anteil er sie in seine Kunst und Kunsttheorie aufnahm.
Eine Erläuterung der Einsteinschen Kunst- und Romantheorie soll unter anderem Aufschluss über seine Ansprüche an die Gattung Roman geben und zusammen mit der anschließenden Analyse seines Prosastücks Bebuquin die Schwierigkeit der Gattungszuordnung dieses Textes aufzeigen, bei der sich auch die Forschung überwiegend unsicher ist. Durch die Beleuchtung der Unterschiede des Bebuquin zu traditionellen Romanen soll in dieser Arbeit die Schwierigkeit der Gattungsfrage verdeutlicht werden.
Der Hauptteil der Arbeit wird sich der Interpretation des Bebuquin auf der Handlungs- und Figurenebene widmen. Dabei soll der Fokus zunächst auf der Namensdeutung liegen. Im Anschluss widmet sich die Arbeit der Interpretation der Handlung, ganz besonders im Hinblick auf die Frage nach der Kunstreflexion, wobei die kunsttheoretischen Essays Einsteins stets mit in die Analyse einbezogen werden.
Schließlich sollen die ästhetischen bzw. philosophischen Funktionen der zentralen Motive der Suche und des Scheiterns im Bebuquin geklärt werden. Außerdem stehen zuletzt die Innovativität des Prosawerks selbst und die Frage nach der dortigen Umsetzung der Einsteinschen Romantheorie im Zentrum der Aufmerksamkeit.