Das Problem der inneren Pressefreiheit Das Problem der inneren Pressefreiheit

Das Problem der inneren Pressefreiheit

    • S/ 47.90
    • S/ 47.90

Descripción editorial

„Die innere Pressefreiheit aber, das wußten schon Luther und Kant, ist dem Menschen von Gott gegeben und kann ihm von keiner äußeren Zensur geraubt werden.“
Wäre die innere Pressefreiheit tatsächlich ein göttliches Gesetz, läge die Vermutung nahe, dass wir in einer blasphemischen Gesellschaft leben. Denn laut einer Umfrage der IG Medien kann von innerer Pressefreiheit „in Deutschland nicht die Rede sein. Nur jeder vierte Journalist/ jede vierte Journalistin in den Printmedien sieht sich völlig frei von Einflußnahmen des Verlegers, Herausgebers oder des Verlagsmanagements“.
Während die Pressefreiheit nach außen, die sich auf die Beziehung der Presse zum Staat und anderen äußeren Faktoren bezieht, inzwischen klar geregelt und definiert ist, fällt der Problemkomplex der inneren Pressefreiheit gewissermaßen in ein schwarzes Loch der kommunikations- und medienpolitischen Diskussion. Denn eine gesetzliche Regelung zu den Fragen der innerbetrieblichen Kompetenzverteilung und somit einen Maßstab, an dem die tatsächlichen Machtverhältnisse in Presseunternehmen gemessen werden könnte, liegt nicht vor. Obwohl die Diskussion in den 70er Jahren ihren Höhepunkt hatte, gibt es auch heute genug Beispiele, die das Dilemma zwischen Verleger und Redakteur verdeutlichen. So etwa der Konflikt innerhalb der Bildzeitung 1997: der Vorstandsvorsitzende der Springer AG, Jürgen Richter, entließ den bisherigen Leiter des Politikressorts, Kai Diekmann ohne vorherige Absprache mit dem Chefredakteur. Dieser protestierte prompt gegen diesen „Eingriff in die innere Pressefreiheit“, was der Vorstand als „Angriff auf die allein Vorstand und Aufsichtsrat zustehende Leitungsmacht“ auffasste. Oder die Forderung der Verlagsgruppe des Handelsblatts, die Anfang Juni diesen Jahres von ihren Redakteuren Auskünfte über deren Vermögensverhältnisse verlangte. In bestimmten Fällen müssen die Beschäftigten künftig offen legen, ob sie Aktien besitzen und an welchen Unternehmen sie auf diese Weise beteiligt sind. Doch der Betriebsrat, der die Redakteure in ihren Persönlichkeitsrechten verletzt sieht, hat Einspruch erhoben.

GÉNERO
Técnicos y profesionales
PUBLICADO
2003
4 de julio
IDIOMA
DE
Alemán
EXTENSIÓN
28
Páginas
EDITORIAL
GRIN Verlag
VENDEDOR
Open Publishing GmbH
TAMAÑO
319.1
KB
Meritorische und demeritorische Pressepolitik im Wandel der Zeit. Staatliche Interventionen in den Vertrieb von Presseerzeugnissen in Deutschland Meritorische und demeritorische Pressepolitik im Wandel der Zeit. Staatliche Interventionen in den Vertrieb von Presseerzeugnissen in Deutschland
2003
Der neue Europäische Gerichtshof für Menschenrechte. Das Reformprotokoll Nr. 11 und seine Folgen für die Verrechtlichung Der neue Europäische Gerichtshof für Menschenrechte. Das Reformprotokoll Nr. 11 und seine Folgen für die Verrechtlichung
2003
Von der Erzählbarkeit des Holocaust. Nelly Sachs und Jurek Becker im Vergleich Von der Erzählbarkeit des Holocaust. Nelly Sachs und Jurek Becker im Vergleich
2003
Medien, Macht und Manipulation. Die Kulturkritische Theorie von Horkheimer und Adorno Medien, Macht und Manipulation. Die Kulturkritische Theorie von Horkheimer und Adorno
2003