



Medien, Macht und Manipulation. Die Kulturkritische Theorie von Horkheimer und Adorno
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- S/ 47.90
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Descripción editorial
„Schriftsteller, Journalisten, Politiker, Manager, Künstler, Medienmacher. Die äußern sich
verkürzt zum Thema und werden statt zu Aufklärern zu Vertuschern und Hetzern“1, antwortet
der Schriftsteller Rafik Schami anlässlich der Anschläge des 11. Septembers auf die Frage,
was er unter „Elite“ verstehe und greift damit einen Begriff auf, der bereits vor fünfzig Jahren
Mittelpunkt einer Theorie war: der Begriff der Aufklärung in der Kulturkritischen Theorie der
Frankfurter Schule. 1947 veröffentlichten Theodor W. Adorno und Max Horkheimer ihre
Dialektik der Aufklärung und entfachten damit eine Diskussion, deren Schlagworte heute wie
selbstverständlich in der öffentlichen und wissenschaftlichen Diskussion um die Rolle der
Medien verwendet werden: Macht und Manipulation. Im Laufe des Interviews weißt Rafik
Schami den Medien eine schlechte Rolle bei der Berichterstattung zum 11. September zu.
„Noch nie haben die Herrscher in einer Demokratie die Medien so an den Zügeln gehabt wie
seit dem 11. September. Die Journalisten halten brav still und geben nur das weiter, was die
USA erlauben“2. Schami geht also davon aus, dass die öffentliche Meinung bei uns stromlinienförmig
verläuft und sowohl von den Medienmachern als auch den Rezipienten keine Bereitschaft
vorhanden ist, eine festgefahrene Meinung zu überdenken.
Es ist davon auszugehen, dass auch Adorno und Horkheimer die Berichterstattung zum 11.
September so bewertet hätten. Warum? Das soll am Ende dieser Arbeit gezeigt werden.
Um diese Frage jedoch adäquat beantworten zu können, wird im ersten Teil der Arbeit die
Genese der Kritischen Theorie aufgezeigt. Sowohl wissenschaftliche, als auch gesellschaftliche
Faktoren, die zu Horkheimers und Adornos Sicht der Massenmedien geführt haben, werden
analysiert. Daran anschließend, wird die Kulturkritische Theorie der beiden Autoren mit
ihren Hauptmerkmalen und wichtigsten Begriffen vorgestellt und erläutert, bevor eine Einordnung
der Theorie in die Kommunikationswissenschaft vorgenommen wird. Hierbei sollen
vor allem die Leistungen der Medientheorie der Frankfurter Schule für die Kommunikationsforschung
herausgearbeitet werden. Im letzten Teil werden den Leistungen und Vorzügen die
Kritikpunkte und Schwachstellen dieser Kulturkritik gegenübergestellt, um im Schlussteil
eine abschließende Wertung vornehmen zu können. [...]
1 Rafik Schami in einem Interview von Buck (2001), S. 37.
2 Ebd.