![Das Erinnerungskonzept Ruth Klügers](/assets/artwork/1x1-42817eea7ade52607a760cbee00d1495.gif)
![Das Erinnerungskonzept Ruth Klügers](/assets/artwork/1x1-42817eea7ade52607a760cbee00d1495.gif)
![](/assets/artwork/1x1-42817eea7ade52607a760cbee00d1495.gif)
![](/assets/artwork/1x1-42817eea7ade52607a760cbee00d1495.gif)
Das Erinnerungskonzept Ruth Klügers
Dialog statt Empathie - in “Weiter leben. Eine Jugend”
-
- 12,99 €
-
- 12,99 €
Descrição da editora
Ruth Klüger, 1931 in Wien geboren, überlebte als jüdisches Mädchen zusammen mit ihrer Mutter die Konzentrationslager Theresienstadt, Auschwitz Birkenau und Christianstadt. Im Sommer 1992 erschien ihre Autobiographie weiter leben. Eine Jugend. 1, die den Versuch Klügers darstellt, das Trauma des unmittelbar erlebten nationalasozialistischen Rassenwahn aufzuarbeiten. Ihr Bericht umfasst die Schilderung der Kindheit in Wien, die Deportation sowie die Aufenthalte in den Konzentrationslagern, die Flucht aus dem KZ kurz vor Kriegsende und ihrem Weiterleben danach in Deutschland und den Vereinigten Staaten.
Das Buch erzielte eine ungewöhnlich positive Resonanz beim deutschen Publikum und es verkaufte sich innerhalb von 4 Jahren mehr als 85.000 Mal. Der Literaturkritiker Marcel Reich Ranicki bewertet weiter leben. Eine Jugend. im Literarischen Quartett als eines der besten Texte, der in den letzten zwei, drei, vier Jahren in deutscher Sprache erschienen ist.2 Das Buch wurde unter andrem mit dem Rauriser Literaturpreis (1993), dem Marie Luise Kaschnitz Preis (1994) und dem Thomas Mann Preis (1999) ausgezeichnet.
Durch eine offenkundige Neuheit der Behandlung des Themas »Holocaust« bei Ruth Klüger unterscheidet sich weiter leben. Eine Jugend. von der bis dahin erschienen Holocaust Literatur. Dazu heißt es in einem Auszug des Protokolls der Rauriser Jury 3: Das Buch gewährt dem Leser Einblicke und Einsicht in das Leben, Erleben und Überleben von KZ Häftlingen, die in dieser Form völlig neu und ungewöhnlich sind.4 Das Novum bei Ruth Klügers Autobiographie liegt zum einen in ihrer unerwartet unsentimentalen Schreibweise und den provozierenden kultur- und religionskritische Reflexionen, die an ihre eigenen Erfahrungen und Wahrnehmungen anschließen. Die Provokation des Buches liegt in dem Versuch Ruth Klügers, dem Leser nicht einfach ihre Lebensgeschichte und Fakten aufzuzwingen, sondern ihn zu einer selbstkritischen Auseinandersetzung mit dem Holocaust herauszufordern. Dabei soll ihr Buch weder eine Art der Selbsttherapie darstellen, noch beim Leser verklärtes Mitleid erzeugen. Es geht Ruth Klüger vielmehr darum, die »Betroffenheitsschiene« beim Umgang mit dem Holocaust zu verlassen, um durch das Erinnern einen Dialog zwischen den Generationen bzw. den Deutschen und den Juden anzuregen.