Völkerschauen in Europa
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Publisher Description
In einer Zeit der florierenden Vergnügungsindustrie ab Mitte des 19. Jahrhunderts zogen zahlreiche Völkerschau-Impresarios mit ihren Karawanen durch Europa. Besonders nach dem Einzug des Tierhändlers Carl Hagenbeck in das Gewerbe ab etwa 1870 erfreuten sich diese Veranstaltungen großer Beliebtheit in der Bevölkerung. Das große wissenschaftliche Interesse an den Teilnehmern der Völkerschauen ermöglichte den Veranstaltern einen Wechsel nicht nur des Ausstellungsortes vom Jahrmarkt in den Zoologischen Garten, sondern auch den Ausbau der Akzeptanz in der Bevölkerung. Dieses Ansehen in Kombination mit der stereotypen Darstellungsweise der nicht-europäischen Menschen trug dazu bei, die neu entstandenen Evolutions- und Rassentheorien, die die Überlegenheit der europäischen gegenüber den nicht-europäischen Menschen proklamierten, in den Köpfen der EuropäerInnen zu festigen. Da in den Völkerschauen ein Grund für die in Europa vorherrschenden Auffassungen über nicht-europäische Menschen gesehen werden kann, sind Völkerschauen für die Afrikanistik von äußerstem Interesse. Die stereotypen Vorstellungen des Fremden, die die Grundlage für die Schauen boten und in diesen noch verschärft wurden, sind noch heute deutlich erkennbar beispielsweise in der Werbung, wo die Exotik häufig als Blickfang dienen soll. Doch nicht nur Völkerschauen sondern auch Kolonialausstellungen trugen dazu bei, dass Vorurteile sich in den Köpfen der Menschen festsetzten. Studienarbeit aus dem Jahr 2007 im Fachbereich Afrikawissenschaften, Note: 1,7, Universität Leipzig (Institut für Afrikanistik), Veranstaltung: Images of Africa, 7 Quellen im Literaturverzeichnis.