Carsten Curator
-
- $8.99
Publisher Description
Unter dem Eindruck seines in Würzburg Medizin studierenden, verbummelten und der Trunksucht verfallenen Sohnes Hans, schreibt sich der sechzigjährige Storm 1877 seinen Kummer mit unerhörter literarischer Wucht von der Seele. Dass Hans Storms Lebenswandel einen nicht unerheblichen Einfluss auf das Sujet und die Behandlung des Themas gehabt hat, belegt ein Zitat aus der Feder Storms, Hans betreffend: "Es ist keine Sorge mehr, es ist ein Entsetzen, das mir das Blut vergiftet." In der Schlussszene von "Carsten Curator" beschreibt er denn auch die letzte Konfrontation des alten Vaters mit seinem Heinrich: " 'Betrunken!" schrie er, 'du bist betrunken!' " Mit dieser Erkenntnis verschließt sich der Vater nunmehr völlig und wortwörtlich gegen den um Hilfe bettelnden Sohn, den er doch abgöttisch liebte.
Die Handlung arbeitet stets und zielgerichtet auf das katastrophale Ende zu, wobei Storm selbst die Natur, sowohl ihre Schönheit als auch den Aspekt ihrer zerstörerischen Gewalt illustrierend zur Hilfe nimmt. Charaktere werden teilweise deutlich überzeichnet, so der als schmierig beschriebene und aufdringliche Makler Jaspers, dem ein diabolischer Zug anhaftet. Dem gegenübergestellt werden die makellosen Figuren Carstens, Brigitte und Anna, die für absolute moralische Solidität stehen. In dieses Spannungsfeld hinein werden Juliane und ihr Sohn Heinrich gestellt, die ungefestigt immer wieder kurzsichtig und rücksichtslos ihren Vorteil suchen und in einem kindlichen Verhaltensschema befangen jede Form von Selbstdisziplin und Verantwortungsbewusstsein ablehnen.