Die Verlobung in St. Domingo
-
- $4.99
Publisher Description
Ungeduldig und dunkel käme er ihm vor, so Rilke über Kleist. Die Liebesgeschichte zwischen dem jungen Schweizer Gustav von Ried und der Mestizin Toni im heutigen Haiti, baute Kleist vor dem Hintergrund eines blutigen Sklavenaufstandes und einer hinterhältigen Menschenfalle auf. Toni ersinnt eine List, um dem Geliebten zu helfen, aber das Misstrauen ist stärker als die Liebe. "Du hättest mir nicht misstrauen sollen" sind Tonis letzte Worte an den Geliebten…
St. Domingo ist eine Karibikinsel, heute bekannt als "Haiti". Trügerisch schon der Name: Denn St. Domingo ist nicht das Urlaubsparadies "DomRep", die Kurzform für Dominikanische Republik, obwohl beide, der Touristenmagnet wie auch Haiti, auf derselben Karibikinsel Hispaniola liegen. Mit einer Verlobung in der Karibik verbinden wir in Gedanken die romantische Besiegelung einer Liebe bei Mondschein am sanft rauschenden Meeresgestade. Sich küssen unter Palmen. Und schon sitzen wir in der Falle! Denn nichts davon treffen wir bei Kleist. Er ist so erschreckend modern, dass er von seinen Zeitgenossen kaum verstanden wurde. Und verstehen wir ihn? Wir Heutigen, die wir glauben, uns behaglich mit der Moderne arrangiert zu haben? Kleist ist, trotz der Sprache des 18. Jahrhunderts, ein radikal Moderner. Sperrig, düster, unbequem. Er erschüttert und schockiert. Kleist findet keine Distanz zu seiner inneren Zerrissenheit. Im Alter von 34 Jahren nahm er sich das Leben, nachdem er zuvor seiner an Krebs erkrankten Freundin Henriette Vogel das qualvolle Sterben ersparte und sie mit ihrem Einverständnis erschossen hatte.
In deiner Audible-Bibliothek findest du für dieses Hörerlebnis eine PDF-Datei mit zusätzlichem Material.