Bob Dylan. Zwischen Faust und Forrest Gump
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Publisher Description
Vielleicht ist es nicht klug so etwas einer solchen Arbeit voranzusetzen, aber die Autorin kannte Bob Dylan vor dem Seminar Hollywood Music Biopic in einem Sinne, der landläufig als „vom Hörensagen“ bezeichnet wird.
Die erste Begegnung mit Bob Dylan fand durch „I´m not there“ statt. Es entstand der Eindruck, dass es sich bei diesem Künstler um eine bewegende Persönlichkeit zu handeln scheint. Da „I`m not there“ jedoch ein Biopic ist, wundert es zunächst nicht, dass Bob Dylan dort als eine solche dargestellt wird.
Die weitere Suche und Recherche in Büchern, die sich dem Thema Folk gewidmet haben, zeigt, dass es sich bei Bob Dylan tatsächlich um eine Ausnahmeerscheinung handelt. Der Blick in das Personenregister des Buches Folk von C.-L. Reichert zeigt: 25 Einträge zu Bob Dylan, selbst Woody Guthrie schafft es hier nur auf 7. In Folksong von Denselow und anderen beträgt das Verhältnis immerhin 37 zu 16.
Diese Fakten und ersten Eindrücke lassen Feuer fangen und wecken den Wunsch, mehr zu erfahren über diesen Mann, der als die Personifizierung des Folkrevival2 bezeichnet wird und anscheinend in Newport die Gemeinde ebenjenes Genres gehörig vor den Kopf gestoßen hat. (...)
Diese Arbeit ist daher nicht als ein Versuch zu verstehen, möglichst viele Fäden des Mysteriums zu verstricken, sondern mehr als das Häkeln mit einer Nadel. Dies soll in dem Versuch geschehen, einige Muster in dem Kult um Bob Dylan zu erkennen. Ein besonderes Phänomen ist, dass er als Identifikationsfigur seiner Generation gebraucht wurde- er selbst dies jedoch als Missbrauch empfand. Diese „paranoische Flucht vor der Vereinnahmung durch andere“6 unterscheidet ihn von anderen Künstlern ähnlicher Ausdruckskraft. Es stellt sich die Frage, warum gerade er sein Publikum dazu brachte, als ihr Sprachrohr (miss-) verstanden zu werden. Dieser Frage soll im Sinne eines Einstiegs zu Beginn dieser Arbeit nachgegangen werden.
Der Song Rainy Day Women #12 & 35 ist ein ausgewähltes Beispiel anhand dessen gezeigt werden soll, wie Bob Dylan seine Songs einem Kaleidoskop gleich nutzt, um scheinbare Facetten seiner Person zu völlig neuen Mustern zusammenzusetzen.
Es wird sich der Frage zugewendet, was dafür spricht, diesen Song als der Drogenszene zu gehörig zu interpretieren und welche Indizien eine religiöse Motivation erkennen lassen.