Das philosophische Denken im Mittelalter
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Die vorliegende Arbeit soll einen Einblick in das philosophische Denken des Mittelalters bieten. Die Vorgehensweise der Arbeit gestaltet sich so, dass anfangs eine Hauptthese zugrunde gelegt wird. Diese Hauptthese wird dann im Gang der Arbeit durch fünf Einzelthesen näher beleuchtet. Nach Vorstellung und Erörterung der Einzelthesen, sollen diese sinnvoll verzahnt werden, so dass sie anschließend auf die folgende Hauptthese verdichtet werden können.
Hauptthese: Das starke klerische Bedürfnis des Mittelalters reformulierte die säkulare Philosophie der polytheistischen Antike unter den theologischen Anforderungen eines christlichen Monotheismus. Die in diesem Abschnitt präsentierten Informationen sollen ein Informationsgrundgerüst für das Verstehen der vorzustellenden Thesen darstellen. Deshalb werden sie bewusst kurz gehalten. Da sich Flasch (2001) in seinen Ausführungen zum Problemstand zu Beginn des Mittelalters hauptsächlich dreier Philosophen bedient sollen diese kurz vorgestellt werden, um Ihre Positionen und Gedanken auch im Zusammenhang mit ihrer Person darstellen zu können.
Anicius Manlius Torquatus Severinus Boëthius (*475/480 n. Chr. - † 524/526 n. Chr.) war ein spätantiker christlicher Philosoph. Er entstammte einer vornehmen römischen Aristokraten Familie und hatte daher eine klassische Bildung genossen (vgl. Wöhler 1989, S. 19). Außerdem war er als einziger der drei Philosophen in der Lage die griechischen Texte z.B. die Platons oder Aristoteles im Original lesen.