Heiliger Bimbam

Einzig und allein der Klang der Kirchenglocken gliederte einst den Tagesrhythmus der Menschen auf der Schwäbischen Alb und darüber hinaus. Darum wollen wir jene Kirchenglocken im Kreis Heidenheim genauer betrachten, die vor dem Jahr 1700 gegossen wurden. Davon gibt es nämlich mehr als man vermuten würde.


Und dennoch ist dies nur ein Bruchteil dessen, was einst in den Kirchtürmen erklang. Unzählige Glocken wurden in den Kriegen eingeschmolzen und lieferten Material für Kanonen und Munition. Dass es trotzdem noch einige wenige geschichtsträchtige Exemplare gibt, ist teils abenteuerlichen Umständen zu verdanken, auf die wir hier eingehen wollen.


Warum gerade Kirchenglocken? Weil es sie in jedem Ort gibt, weil sie, da weithin hörbar, für viele Menschen zum täglichen Leben wie selbstverständlich dazugehören, ohne dass man sie je sieht oder weiß, wie sie funktionieren, wie sie hergestellt werden, welche Geschichte sie haben, kurz: wie besonders sie eigentlich sind.


Erstmals überhaupt werden hier die ältesten noch erhaltenen Kirchenglocken im Landkreis Heidenheim vorgestellt. Wobei es uns sogar gelang, Geschichte um- beziehungsweise neuzuschreiben, indem wir eine selbst Glockensachverständigen nicht bekannte Glocke wiederentdeckten, eine weitere, verschollen geglaubte woanders wiederfanden und eine bislang woanders vermutete dritte an einem anderen Ort der Gemeinde lokalisierten.


Auf unserer Reise besuchten wir die Gießerei Bachert in Karlsruhe, wo Albert Bachert die Grundlagen des Glockengusses erklärte, auf der Schwäbischen Alb besichtigten wir die Spitalkirche und die Stadtkirche in Giengen, die Martinskirche in Hohenmemmingen, die Michaelskirche in Heidenheim, die Martinskirche in Söhnstetten, die Peterskirche in Dettingen, die Michaleskirche in Gussenstadt, die Michaelskirche in Gerstetten, St. Dionysius in Herbrechtingen, St. Ulrich in Lontal, Heilig Kreuz in Heldenfingen, St. Veronika in Hürben, die Michaelskirche in Schnaitheim, St. Anna in Ballmertshifen sowie Mariä Himmelfahrt in Königsbronn.