Pro Anomalia - Über den Aufbau des achten Buchs in Varros "de lingua latina"
-
- $23.99
-
- $23.99
Publisher Description
Varro, der doctissimus Romanorum, dessen Büste laut Plinius als einzige eines Lebenden in der ersten öffentlichen Bibliothek Roms aufgestellt wurde, hat neben ungefähr sechshundert enzyklopädischen, historischen, juristischen, philosophischen, dichterischen und die Landwirtschaft betreffenden Schriften auch solche über die Grammatik verfasst. Das bedeutendste Werk in dieser Gruppe ist seine nicht vollständig erhaltene Schrift de lingua Latina, die zwischen den Jahren 47 und 45 v. Chr. verfasst und zu großen Teilen Cicero gewidmet wurde. Darin behandelt Varro bis Buch 7 die Etymologie als Wissenschaft und anschließend in Buch 8 bis 10 die Morphologie der lateinischen Wörter. In den letzen, nicht erhaltenen der insgesamt fünfundzwanzig Bücher befasst sich Varro mit der Formenlehre und der Satzlehre.
Als Vorbild für Varros Sprachtheorie diente der stoische Grammatiker und Lehrer L. Aelius Stilo. Anhand des Aufbaus des Gesamtwerkes ist ersichtlich, dass Varro auch der platonischen Lehre folgt, da er die disputatio in utramque partem auf die Grammatik anwendet: Zuerst spricht er gegen die Etymologie, dann bringt er Argumente, die dafür sprechen. Auch beim Streitthema Analogie und Anomalie bringt er erst Argumente gegen die Analogie und dann solche, die sie beweisen. Jeweils im Anschluss an diese disputatio tut er in einem darauffolgenden, dritten Buch seine eigene Meinung kund.
In der vorliegenden Arbeit soll der Aufbau des achten Buches, in dem Varro Argumente gegen eine Analogie in der Sprache sammelt, dargestellt werden. Dabei stehen die zahlreichen Beispiele, die Varro bei der Beweisführung gegen eine Analogie in speziellen Fällen vorbringt, im Vordergrund.
Im Anschluss wird noch kurz auf die Stilistik Varros in de lingua Latina eingegangen werden.