TTIP. Das Transatlantische Freihandelsabkommen als Gefahr für die europäische Kultur?
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Wirtschaftspolitik ist normalerweise nicht der Stoff, aus dem große Schlagzeilen und öffentliche Debatten entstehen, und doch beherrscht momentan das Kürzel TTIP wie kaum ein wirtschaftspolitisches Thema zuvor die öffentliche Aufmerksamkeit in Deutschland.
Seit Monaten berichten die deutschen Medien, ungewohnt geschlossen, überwiegend kritisch über das geplante Freihandelsabkommen und unzählige Horrorszenarien werden entworfen. Eine unüberschaubare Anzahl an NGOs und Bürgerinitiativen engagiert sich und kämpft gegen die Verhandlung und Einsetzung des Abkommens, organisiert Kundgebungen und riesige Unterschriftenaktionen, während auf der anderen Seite von Seiten der Regierung, deutlich unkritischer, stets die Vorteile betont werden. Selten war ein Abkommen, das es noch nicht einmal gibt, so umstritten.
Es wäre nicht das erste Freihandelsabkommen der Welt, es wäre auch nicht das erste Freihandelsabkommen, das Europa mit anderen Partnern schließt. Bereits über fünfzig solcher Abkommen, bei denen die EU involviert ist, existieren, und doch ist es diesmal ein ganz besonderes Abkommen, da es zwischen den beiden großen Wirtschaftsräumen USA und Europa gelten würde. Was hier gilt hat größten Einfluss auf das weltweite Wirtschaftsgeschehen und den Weg der Fortentwicklung unserer globalisierten Welt.
Es geht hier um Grundsatzentscheidungen, die unter anderem auch das Verhältnis der Wirtschaft zur Kultur verändern und damit die Rolle der Kultur in unserer Gesellschaft neu definieren können. Nicht zuletzt aufgrund dieses Aspekts steht das geplante Freihandelsabkommen in der Kritik und viele Kulturschaffende sehen es als eine Bedrohung. Eine kritische Auseinandersetzung mit dem geplanten Freihandelsabkommen, mit Hilfe der zum heutigen Zeitpunkt vorhandenen Informationen, mit dem Schwerpunkt auf die möglichen Auswirkungen in Bezug auf die Kultur, zu wagen, ist Ziel dieser Seminararbeit.